Werke aus der Sammlung Harnoncourt werden in London versteigert
Vor sieben Jahren starb Nikolaus Harnoncourt, im Vorjahr seine Ehefrau Alice. Nun kommt ein Teil der Kunstsammlung der Gründer des Concentus Musicus Wien in London zur Auktion. Ab 30. Juni bietet das Auktionshaus Christie's unter dem Titel "Artists Collecting Art" 50 ausgewählte Werke aus der Sammlung des Ehepaars in einer Onlineversteigerung an, darunter Skulpturen aus dem frühen 15. Jahrhundert, Bücher und Manuskripte.
Ein Teil der Sammlung wird auch am 6. Juli im Rahmen der "Alte Meister"-Auktion versteigert, darunter die Ölskizze "Ecce Homo" von Peter Paul Rubens mit einem Schätzwert von 690.000 bis 920.000 Euro. Die Ölskizze "Der Raub der Europa" von Jacob Jordaens wird auf bis zu 570.000 Euro geschätzt. Unter den Büchern und Manuskripten findet sich auch eine Erstausgabe von Beethovens 9. Symphonie (Schätzpreis: bis zu 23.000 Euro).
"Meine Eltern haben Kunstgegenstände gekauft, die sie inspiriert haben und mit denen sie gerne leben wollten", wird Elisabeth von Magnus, die Tochter der beiden, in der Ankündigung zitiert. "Sie waren nicht bloß Sammler, sie haben solche Kunst gekauft, die sie - ebenso wie die Musik mit der sie sich beschäftigten - so wichtig und faszinierend fanden, dass sie es wert waren, immer wieder aufs neue studiert und entdeckt zu werden."
Nikolaus Harnoncourt (1929-2016) war gemeinsam mit seiner Frau, der Geigerin Alice Harnoncourt (1930-2022), Gründer des Concentus Musicus Wien. Beide waren von der Alten Musik, dem Studium der ursprünglichen Aufführungspraxis von Renaissance- und Barockmusik und der Vorstellung eines Musizierens auf historischen Musikinstrumenten fasziniert. Mit ihrem 1953 gegründeten Concentus Musicus haben sie das Verständnis der Alten Musik revolutioniert.
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