Weltrekord für Lassnig-Bilder zwei Mal geknackt

Weltrekord für Lassnig-Bilder zwei Mal geknackt
Die Wiener Auktionshäuser Dorotheum und Kinsky freuen sich über Millionenumsätze.

Der am Nachmittag im Wiener Auktionshaus Im Kinsky aufgestellte Weltrekord für Werke der im Mai verstorbenen österreichischen Künstlerin Maria Lassnig hat nur wenige Stunden gehalten. Am Abend wurde im Dorotheum das Gemälde "Der Wald" (1985), das auf 220-320.000 Euro geschätzt worden war, für 400.000 Euro zugeschlagen. Laut dem Auktionshaus summiert sich der Preis mit Aufschlägen auf 450.700 Euro (herunterkorrigiert, Anm.).

Weltrekord für Lassnig-Bilder zwei Mal geknackt
ABD0071_20141126 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA0534 VOM 26.11.2014 - Das 1967 entstandene Gemälde "Brettl vor dem Kopf" von Maria Lassnig hat bei der Zeitgenossen-Auktion im Wiener Auktionshaus Im Kinsky heute, Mittwoch, Nachmittag mit 461.220 Euro (inklusive Aufpreis, Zuschlag bei 330.000 Euro) einen neuen Weltrekord für die im Mai verstorbene Künstlerin erzielt. Im Bild: Maria Lassnig (1919 - 2014), Brettl vorm Kopf, 1967, Öl auf Leinwand. - FOTO: APA/AUKTIONSHAUS IM KINSKY/UNBEKANNT - +++ WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GRÜNDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEFÜHRTEN ZWECK ERFOLGEN DARF - VOLLSTÄNDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND +++
Auch das "Stillleben mit rotem Selbstporträt" aus 1970 wurde hoch angesteigert und erzielte 417.800 Euro inklusive Aufpreis (Zuschlag bei 340.000 Euro). Im Kinsky hatte man am Nachmittag Lassnigs "Brettl vor dem Kopf" (1967) bei 330.000 Euro zugeschlagen, was sich mit Aufpreis auf 461.220 Euro summiert hatte. Im Oktober war in London im Rahmen einer Versteigerung von Werken der Essl-Sammlung Maria Lassnigs "Zwei Maler, drei Leinwände" um 182.500 Pfund (230.167,74 Euro) verkauft worden.

Stiftung

Weltrekord für Lassnig-Bilder zwei Mal geknackt
ABD0072_20141126 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA0583 VOM 26.11.2014 - Das Bild "Der Wald" von Maria Lassnig. Am Abend des Mittwoch, 26. November 2014, wurde im Dorotheum das Gemälde "Der Wald" (1985), das auf 220-320.000 Euro geschätzt worden war, für 400.000 Euro zugeschlagen. (ARCHIVBILD VOM 25.6.2014) - FOTO: APA/DOROTHEUM/UNBEKANNT - +++ WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GRÜNDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEFÜHRTEN ZWECK ERFOLGEN DARF - VOLLSTÄNDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND +++
Indes soll der Nachlass der am 6. Mai im Alter von 94 Jahren gestorbenen Malerin nach Informationen der APA zur Gänze in eine Stiftung eingebracht werden, die sich um die Erforschung und Pflege ihres Werks kümmern soll. Lassnig, die keine erbberechtigten Verwandten hinterlassen hat, soll dies in ihrem Testament verfügt haben. Derzeit werden die zahlreichen, in ihren Wohnsitzen und Ateliers hinterlassenen eigenen und fremden Kunstwerke gesichtet und geschätzt. Details sollen nach Abwicklung des Nachlasses vermutlich Anfang nächsten Jahres bekannt gegeben werden.

Freude bei Wiener Auktionshäusern

Überhaupt waren die Umsätze der beiden Auktionen im Bereich der Zeitgenössischen Kunst sehr umsatzreich. Das Dorotheum freute sich bei einem Gesamtergebnis von 10,685 Mio. Euro über die bisher beste Auktion dieser Sparte in der Geschichte des Hauses, im Auktionshaus im Kinsky setzte man insgesamt 1,786 Mio. Euro (Summe der Meistbote) um.

Der teuerste Zuschlag des Tages erging im Dorotheum an das Titellos des Auktionskataloges, Robert Indianas Skulpturenserie "NUMBERS ONE through ZERO", mit 969.419 Euro (inkl. Aufpreis). Für Martin Kippenbergers Gemälde aus der Serie "Fred the Frog" wurden 873.000 Euro erzielt, um 769.500 wurde Lucio Fontanas "Concetto spaziale" verkauft. 295.800 Euro für ein 1961 entstandenes Stahlbeton-Zement-Eisenbild von Giuseppe Uncini bedeuten einen Weltrekordpreis für diesen Künstler.

Im Auktionshaus im Kinsky konnte man sich ebenfalls nicht nut über einen neuen Lassnig-Rekord freuen. Eine "Gegenüberstellung" erzielte 180.000 Euro bzw. 247.460 Euro nach Aufpreis.

Bei den Antiquitäten wurden im Kinsky insgesamt 993.150 Euro (Summe der Meistbote) umgesetzt. Eine kleine Goldkanne aus der chinesischen Qing Dynastie wurde nach einem telefonischen Bietergefecht erst zum Zehnfachen des Ausgangspreises und damit um 300.000 Euro (inklusive Aufpreis: 378.000 Euro) zugeschlagen - der höchste im Kinsky je erzielte Preis für eine Antiquität.

In beiden Auktionshäusern ging es am Donnerstag weiter: Um 14 Uhr startete im Dorotheum der zweite Teil der Zeitgenossen-Auktion, um 15 Uhr im Kinsky die Altmeister-Auktion, bei der ein "Blumenstrauß in Tonvase" von Jan Brueghel des Älteren (um 1608/9), der auf 350.000 bis 700.000 Euro geschätzt wird, das Spitzenlos darstellt.

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