Warum Kamele die Kulturgeschichte vorantrieben

Warum Kamele die Kulturgeschichte vorantrieben
Das Weltmuseum widmet seine Sonderschau den Nutztieren und ihrer Bedeutung für die Menschheit. Das ist inhaltlich ergiebig, aber sinnlich uneben

„Es geht um Menschen“: Dieser Slogan, den der bis 2017 als Direktor im Wiener Weltmuseum amtierende Steven Engelsman für das von ihm neu gestaltete Haus ausgab, muss 2024 nicht zwingend abmontiert werden.

Es geht zwar in der neuen Sonderschau des Museums vorrangig um Kamele – doch Ziel ist es, deren tiefe Vernetzung mit der Menschheitsgeschichte zu zeigen. 

Tatsächlich sind die Verflechtungen der Menschheit mit den Kameliden so vielfältig, dass es das Weltmuseum beim Versuch, daraus eine schlüssige Ausstellungserzählung zu spinnen, ein wenig zerfranst: Gilt es einerseits, Objekte aus verschiedenen Sammlungsbereichen des Museums – und damit aus unterschiedlichen Weltgegenden – ins Licht zu rücken, zielt man andererseits darauf, den Gegenwartsbezug und den Wandel in der Kamelhaltung hervorzustreichen. Heute werden Kameliden nämlich zunehmend auch in Europa als Therapie- und Freizeittiere genutzt, die medizinische Forschung verspricht sich viel von ihnen.

Kommentare