Ein höllisches Maskenspiel als kabarettistisches Schaulaufen in der Volksoper
196 Tage lang gingen die Kulturschaffenden aller Sparten wie auch das potenzielle Publikum durch die sprichwörtliche Hölle. 196 Tage lang dominierte die teuflisch-tödliche Pandemie das öffentliche und somit auch das kulturelle Leben in Form diverser Lockdowns. Irgendwie also passend, dass sich auch die Wiener Volksoper der Thematik „Hölle“ zur Wiedereröffnung angenommen hat. Nur dass es bei Franz von Suppès (ja, der Akzent gehört nach den neuen musikwissenschaftlichen Erkenntnissen genau so) Operette „Der Teufel auf Erden“ in der Hölle doch recht fidel zugeht. Für den Satan selbst aber nicht fidel genug.
Doch der Reihe nach. Am 5. Dezember 2020 hätte dieses (nicht ganz zu Unrecht) selten gespielte und 1878 uraufgeführte Werk Premiere haben sollen. Die Proben waren weit gediehen. Dann das Aus, das auch einen Abbruch der Proben nach sich zog. Die Hölle blieb künstlerisch über Monate zugefroren. Und so ein Auftauen einer auf Eis gelegten Produktion geht nicht immer einfach vonstatten. Abstriche (nein, nicht die bekannten Corona-Rachenabstriche) sind unvermeidlich.
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