Volksoper: Markus Meyer im "Walzertraum"

Es macht Spaß, so einen richtig schnöseligen Bösewicht zu spielen", sagt Markus Meyer. Der Bösewicht, das ist im konkreten Fall Graf Lothar in der Operette "Ein Walzertraum" von Oscar Straus. Premiere ist heute, Samstag.

Als Aristo Lothar versucht Meyer, den Wiener Leutnant Niki bei allen nur erdenklichen Gelegenheiten bloßzustellen. Ohne Erfolg versteht sich. "Ich bin der Volksoper wirklich dankbar, dass sie so viel Vertrauen in mich gesetzt hat und mir diese Rolle gegeben hat. Und das obwohl ich kein ausgebildeter Sänger bin." Aber: "Ich liebe das Musiktheater, und das ist jetzt eben mein erster Ausflug in dieses Genre.

Für den "Walzertraum" hat das Burgtheater Meyer freigegeben; in Premieren ist der gebürtige Deutsche heuer nicht zu sehen. Denn: "Im Gärtnerplatztheater in München spiele ich den Conferencier in ,Cabaret". Schön, dass dieser Schritt in Richtung Musik möglich ist."

Komödienfan

Der Burg bleibt Meyer natürlich treu. "Ich spiele weiter in ,Peter Pan", den ,Dorian Gray’, in Ibsens "Gespenster", und auch ,Zwischenfälle’ in der Regie von Andrea Breth kommt wieder." Und zu Breth: "Ich würde mir wünschen, dass sie einmal eine Komödie inszeniert. Das wäre sicher gut, denn da gäbe es endlich jemanden, der dieses so schwere Genre richtig ernst nimmt", sagt der bekennende Komödienfan.

Zum Schauspiel kam Meyer auf Umwegen. "Ich habe in Hannover Biochemie studiert, denn ich war anfangs zu schüchtern, um bei Aufnahmeprüfungen an den diversen Schauspielschulen vorzusprechen. Biochemie dagegen hat mich sehr interessiert, das konnte ich ziemlich gut. Aber ich wollte dann nicht den ganzen Tag im Labor sitzen, also habe ich diesen Schritt gewagt."

Turniertänzer

Ein anderer Jugendtraum blieb vorerst unerfüllt. "Als Kind wollte ich Ballett-Tänzer werden. Ich wurde aber in meiner Heimatstadt abgewiesen, denn die haben nur Mädchen aufgenommen. Später habe ich es immerhin zum Turniertänzer gebracht. Übrigens: Sollte mich der ORF anrufen und fragen, ob ich bei ,Dancing Stars" mitmachen würde, wäre ich sofort dabei."

Vorerst aber gilt es, dem Dreivierteltakt zu huldigen. Ist Meyer nervös? "Ich bin immer nervös." Lachend: "Ich muss mir dann zur Beruhigung sagen: Aber die da unten müssen das erst besser machen."

Werk: "Ein Walzertraum" wurde 1907 in Wien uraufgeführt.

Produktion: Regie: Robert Meyer. Bühnenbild und Kostüme: Christof Cremer. Dirigent: Guido Mancusi. Mit u. a.: Markus Meyer, Thomas Paul, Caroline Melzer, Michael Havlicek, Anita Götz, Renée Schüttengruber, Andreas Daum.

www.volksoper.at

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