Volksoper: "Die lustige Witwe" ist hier im Pensionsalter

Volksoper: "Die lustige Witwe" ist hier im Pensionsalter
Ein flotter, unterhaltsamer Abend mit und ohne Klischees: Auf der Bühne gibt es sie, im Graben fehlen sie.

Das Leichteste ist immer das Schwierigste, und ja, das macht Sinn – und zwar bei der Operette. Deren Wichtigkeit wird in Permanenz beschworen, man reminisziert nostalgisch über ihre Genialität in Witz und Weltabgewandtheit und der Musik. Bei Tageslicht betrachtet, ist sie jedoch unverkennbar rasanter gealtert als andere Musiktheatergenres – und bleibt heute oft Behauptung, die an übergroßen Vorbildern aus der Vergangenheit zu ihren Ungunsten gemessen wird.

Warum das schade ist, zeigt nun die Volksoper mit Franz Lehárs „Die lustige Witwe“: Für sich genommen, ist die neue Produktion, die am Samstag zur Premiere kam, unterhaltsames, durchgängig gut gesungenes und witziges Entertainment; aber es liegt nun mal im Wiener Blut, bei der eigenen Operettentradition gerade dann kritisch zu sein.

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