VÖZ präsentiert rechtliche Lösung zur Wahrung der Privatsphäre

VÖZ-Präsident Thomas Kralinger
Der Verband Österreichischer Zeitungen setzt sich vor Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung für neue Standards ein.

Vor dem Inkrafttreten der EU-weiten Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) möchte der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) neue Standards für nachhaltigen Datenschutz in österreichischen Medien setzen. "Die VÖZ-Mitgliedsmedien haben ihre Geschäftsmodelle stets mit dem berechtigen Bedürfnis nach Datenschutz und Privatsphäre in Einklang gebracht und werden dies auch mit Inkrafttreten der DSGVO am 25. Mai 2018 tun", so der Verband in einer Aussendung. Im Rahmen der diesjährigen Vorstandsklausur sei eine rechtliche Lösung zur Wahrung der Privatsphäre der User präsentiert worden.

 

Auf zahlreichen internationalen Plattformen werde das Surfverhalten ohne Wissen der Nutzer verfolgt und für Werbezwecke verwendet. "Österreichische Medien wollen deshalb auf die Prinzipien Transparenz und Zustimmung setzen", schreibt der VÖZ in einer Aussendung. Daher habe der Verlegerverband einen rechtlichen Rahmen für einen technischen Standard ausgearbeitet und seinen Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Dieser Rahmen gelte auch für Werbenetzwerke und für Mediaagenturen.

Facebook-Causa als Anstoß

"Gerade die beunruhigenden Nachrichten in der Facebook-Causa Cambridge Analytica bestärken unsere Mitgliedsmedien dabei, auch weiterhin die Interessen unserer Nutzerinnen und Nutzer ins Zentrum ihrer digitalen Aktivitäten zu rücken", erklärte VÖZ-Präsident Thomas Kralinger anlässlich einer Vorstandsklausur in Saalfelden, bei der das Thema Datenschutz und Privatsphäre im Mittelpunkt stand.

"In einer zunehmend komplexer werdenden Informationswelt stiften unsere Mitgliedsmedien Orientierung und stehen beim Publikum für Vertrauen. Daher ist es für uns selbstverständlich, auch beim Datenschutz in der Onlinewerbung auf transparente, rechtskonforme und ethisch saubere Prozesse zu bestehen", wird Kralinger in der VÖZ-Aussendung zitiert. "Schließlich ist das Vertrauen in die Integrität unserer Medienmarken unser höchstes Gut. Von diesen vertrauenswürdigen Kundenbeziehungen profitiert letztlich auch die werbetreibende Wirtschaft", sagt Kralinger.

Die Umsetzung der EU-weiten Datenschutzgrundverordnung wurde am vergangenen Freitag im Nationalrat mit Stimmen von ÖVP und FPÖ beschlossen.

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