"Letzten Tage der Menschheit": Viele Bravos für Salzburger Inszenierung

Peter Matić als untoter Kaiser Franz Joseph
Mit demonstrativ langem Beifall und vielen Bravos nahm das Publikum die Inszenierung an.

Ganz am Ende war zunächst niemand sicher, ob es wirklich aus ist – es gab kein klares "Schlusszeichen". Ganz zaghaft setzte der Applaus ein – um dann rasch umso stärker zu werden: Mit demonstrativ langem Beifall und vielen Bravos für Darsteller und das Regieteam nahm der größte Teil des Premierenpublikums im Salzburger Landestheater Dienstag Abend die Festspiel-Inszenierung von Karl Kraus’ Monumentaldrama "Die letzten Tage der Menschheit" entgegen.

In dem eigentlich nicht für die Bühne gedachten (weil viel zu langen) Text verhandelt Kraus anhand der Geschichte des Ersten Weltkriegs den Untergang der Menschlichkeit.

Matthias Hartmann hätte die Koproduktion mit dem Burgtheater inszenieren sollen, wurde aber nach seiner Kündigung als Burg-Direktor auch von der Produktion abberufen. Georg Schmiedleitner sprang ein und bewies seine sichere Hand für große Literatur. Mithilfe eines brillanten Ensembles (Orth, Matić, Bloéb, Lyssewski, Morzé, Krutzler, Dolinski, König, Dvorak...) gelang ihm ein eindrucksvoller, stellenweise fast zu sorgsam ausformulierter, viereinhalbstündiger Theaterabend, den ein wenig mehr rauer Werkstatt-Charakter vermutlich noch interessanter gemacht hätte.

Szenenfotos der Inszenierung

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