Verregneter Auftakt für "Theater im Park": Niavarani nahm's mit Humor

Eine Gruppe von Schauspielern steht auf einer Bühne vor einem Publikum im Freien.
Trotz Wetterkapriolen herrschte gute Stimmung bei der Eröffnung der Sommerbühne im Herzen von Wien.

„Es gibt Regentage, die sehr schön sind“ hat zumindest Ernst Krenek in einem Lied behauptet.

Aber die Wettermacher zeigten sich Mittwoch von der eher boshaften Seite:

Verregnet war der Eröffnungsabend im neuen Open-Air-„Theater im Park“ am Belvedere (Eingang Plößlgasse, vis-à-vis Prinz-Eugen-Straße 26).

Als „Helden des Abends“ adressiert Moderatorin Sigrid Hauser das Publikum in der heuer im Sommer erstmals öffentlich zugänglichen privaten, 1697 entstandenen und einst von Johann Lukas von Hildebrandt mitgestalteten Gartenanlage der Familie Schwarzenberg.

Wie im Wald

Man glaubt, man ist im Wald. Das für laue Sommernächte ideale Ambiente, die 200 Jahre alten Platanen auf dem fast zwei Hektar großen Areal, das satte Grün, soweit das Auge reicht: Sie sind die Stars beim Freilufttheater-Coup des Kabarettisten und Simpl-Chefs Michael Niavarani und des Unternehmers Georg Hoanzl.

Ein großer Baum mit einem markanten, hellen Stamm steht in einem grünen Park.

Platanen im Garten der Familie Schwarzenberg

Outdoor spielt jetzt im ehemaligen Barockgarten „jeder mit, der abgehoben hat, wenn ihn der Hoanzl angerufen hat“, scherzt Niavarani. „Das war die künstlerische Linie.“ Mit Stars aus Kabarett, Theater und Musik.

Vorbestellte Getränke, keine Pausen

Beruhigend wirkt auf – um ihre Sicherheit in Corona-Zeiten – Besorgte das Setting: Stühle in Zweier- bis Vierer-Gruppen in 1,5 Meter Abstand und der Verzicht auf Pausen-Bewirtung (vorbestellte Getränke werden auf Beistelltischen serviert).

Zuschauer sitzen bei einer Open-Air-Veranstaltung im Regen vor einer Bühne.

„Die DNA von Wien ist Kunst und Kultur“, sagt Bürgermeister Michael Ludwig, bestätigt durch bisher mehr als 20.000 verkaufte Karten für „Theater im Park“.

Und zum Auftakt gibt es einen kleinen Querschnitt dessen, was in den nächsten Wochen passieren wird, u. a. mit Sona MacDonald und Maria Happel als die durch eine außergewöhnliche Freundschaft verbundene Marlene Dietrich und Edith Piaf – und deren Chansons wie „Jonny“ und „Wenn die beste Freundin“, „La vie en rose“ und „Milord“.

Vier Personen stehen auf einer Bühne vor einem Klavier und applaudieren.

Georg Hoanzl, Bürgermeister Michael Ludwig, Sigrid Hauser und Michael Niavarani

Zwei Männer stehen mit Mikrofonen auf einer Bühne.

Georg Hoanzl und Michael Niavarani

Eine Open-Air-Veranstaltung mit Bühne und Sitzplätzen unter Bäumen.

Ein großer Baum mit einem markanten, hellen Stamm steht in einem grünen Park.

Eine Sängerin tritt mit ihrer Band auf einer Bühne auf.

Maria Happel

Zwei Personen stehen vor einer Freiluftbühne mit Sitzplätzen.

Georg Hoanzl mit Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer

Ein Teich mit einer Skulptur und einer kleinen Fontäne in einem Park.

Eine Gruppe von Schauspielern steht auf einer Bühne vor einem Publikum im Freien.

Zuschauer mit Regenschirmen sitzen vor einer Bühne im Freien.

Zuschauer sitzen bei einer Open-Air-Veranstaltung im Regen vor einer Bühne.

Simpl-Revue

Und Niavarani kündigt an, in der Simpl-Revue „Arche Noah Luxusklasse“ (5., 8. bis 12. Juli) mitzuspielen und ein Katzenkostüm zu tragen. Strömender Regen schließlich beim Finale, dem 1. Satz von Beethovens 3. Sinfonie („Eroica“) in der Fassung für Klavierquartett von Ferdinand Ries, u. a. mit Christian Altenburger und Franz Bartolomey – am 22. 7. auf dem Spielplan.

Außerdem: Florian Teichtmeister & Franz Bartolomey mit „Ich küsse Ihre Hand, Madame!“ (4. 7.) sowie Sandra Cervik & Herbert Föttinger in Arthur Schnitzlers „Reigen“ (13. 7.).

Chopins Regentropfen-Prélude wäre Mittwoch vielleicht passender zur Witterung gewesen. Aber man nahm’s mit Humor: „Niavarani, der schon mit einem Theater – dem Globe Wien – abgebrannt ist, hat jetzt auch die Möglichkeit, mit einem Theater abzusaufen.“

INFOS: www.theaterimpark.at

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