Venedig: Biennale und Filmfestspiele bekommen rechten Präsidenten

Venedig: Biennale und Filmfestspiele bekommen rechten Präsidenten
Publizist Pietrangelo Buttafuoco gilt als Vertrauter Giorgia Melonis. Opposition übt Kritik, Rechte deligitimiert die bisherige Organisation

Der italienische Autor, TV-Moderator und Journalist Pietrangelo Buttafuoco wird neuer Präsident der Biennale in Venedig. Dies gab das italienische Kulturministerium am Donnerstag in Rom bekannt. Der 60-jährige Sizilianer wird der Nachfolger des bisherigen Präsidenten Roberto Cicutto, dessen Mandat im kommenden März endet.

Die Ernennung Buttafuocos zum neuen Biennale-Präsidenten löste Kritik in Italiens Oppositionskreisen aus. Der Journalist gilt als Vertrauter der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni. Dass deren Partei das Ziel verfolgt, Schlüsselposten in der Kultur mit Vertrauensleuten zu besetzen, zeigte sich anhand einer Notiz des Senators Raffaele Speranzon, aus der u.a. das "Art Newspaper" zitierte. In dieser heißt es sinngemäß, dass die Linke die Biennale-Stiftung lange als eine Art Lehenswesen betrachtet habe, in der sie Freunde und Verbündete platzieren könne. Buttafuoco repräsentiere eine Abkehr davon.

Der aktuelle Präsident der Biennale die Venezia, Roberto Cicutto, war im Februar 2020 ernannt worden und hatte erst kürzlich den Kurator für die 60. Kunstbiennale im Jahr 2024 vorgestellt, den brasilianischen Kurator Adriano Pedrosa. Unter dem Dach der Biennale werden verschiedene Festivals organisiert. Die bekanntesten sind die Kunstbiennale, die Architekturbiennale sowie die Internationalen Filmfestspiele von Venedig.

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