Ein Meister des amerikanischen Albtraums: US-Regisseur David Lynch ist tot

David Lynch, der Meister des Surrealen: Mit „Twin Peaks“ schrieb er Fernsehgeschichte, seine Filmsprache ist prägend 
Das teilte seine Familie über die Social-Media-Plattform Facebook mit. Lynch wurde mit Werken wie "Twin Peaks" und "Mulholland Drive“ international bekannt.

Zusammenfassung

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  • David Lynch, bekannt für Werke wie 'Twin Peaks' und 'Wild at Heart', ist im Alter von 78 Jahren gestorben.
  • Lynch erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk und den Ehren-Oscar.
  • Im August 2024 wurde bekannt, dass Lynch an einem Lungenemphysem erkrankt war.

Der visionäre US-Regisseur David Lynch ist tot. Wie seine Familie über Facebook bekannt gab, starb er im Alter von 78 Jahren. Berichten zufolge musste der amerikanische Filmemacher, der  an Lungenemphysem litt,  wegen der anhaltenden Brände in Los Angeles umziehen. Danach verschlechterte sich sein Zustand zunehmend.

In einem Interview letzten Jahres hatte der charismatische Regisseur erklärt, dass er aufgrund seiner Diagnose und aus Angst vor Covid sein  Haus nicht mehr verlassen konnte. Filme müsse er von nun an aus der Ferne drehen. Trotzdem blieb er dabei: „Ich werde nie in Pension gehen.“

Ein Meister des amerikanischen Albtraums: US-Regisseur David Lynch ist tot

David Lynch und Isabella Rossellini mit der Goldenen Palme für "Wild at Heart“ (1990)

David Lynch galt als visionärer Außenseiter und wurde vier Mal für einen Oscar nominiert. Seine Filme veränderten das popkulturelle Bewusstsein und waren stilbildend.  Mit unverkennbarer Handschrift vermischte er  surrealistische Einsprengsel mit Horrorelemente und  bevölkerte seine Neo-Noir-Dramen mit  sinistren, (manchmal kleinwüchsigen) Gestalten, psychopathologischen Killern und obsessiven Liebespaaren. Unter seiner Regie  verwandelte sich die amerikanische Landschaft in albtraumhafte Szenarien. 

Oscarnominierungen

Seine ersten beiden  Oscarnominierungen  erhielt er für „Der Elefantenmensch“ (1980), in dem John Hurt herzzerreißend einen Burschen mit schwer entstelltem Gesicht spielt.  Weitere Nominierungen bekam Lynch für den Vorstadtalbtraum „Blue Velvet“ (1986) mit Isabella Rossellini und Dennis Hopper und sein traumtänzerisches Noir-Drama „Mullholland Drive“ (2002).  Für sein Roadmovie „Wild at Heart“ (1990) mit Laura Dern und Nicolas Cage gewann er die Goldene Palme in Cannes.

David Lynch wurde am 20 Jänner 1946 in Missoula, Montana geboren. In den späten 1960er-Jahren begann er, Kurzfilme zu drehen. Sein erster Langfilm „Eraserhead“ (1977) wurde umgehend zum Mitternachtsklassiker. Der halluzinatorische  Schwarz-Weiß-Film, in dem ein Familienessen horrible Formen annimmt, gilt  bis heute als singuläres Meisterwerk.

Nach seinem internationalen Durchbruch mit „Der Elefantenmensch“, drehte er  den Sci-Fi-Klassiker „Dune“ und landete damit einen fundamentalen Flop.

Ein Meister des amerikanischen Albtraums: US-Regisseur David Lynch ist tot

Lynch erhielt 2006 in Venedig den Goldenen Löwen 

Seinen Meisterstreich lieferte  David Lynch 1990 mit der sofort verkulteten  Fernsehserie „Twin Peaks“. Mit seinem gewagten  Mix aus   Krimi, Soap-Opera, Horror und Mystery-Thriller schuf Lynch einen Meilenstein in der Fernsehgeschichte. Als in einer Kleinstadt  namens Twin Peaks die Leiche der jungen Laura Palmer gefunden wird, bleibt   kein Stein auf dem anderen.   FBI-Agent Dale Cooper, charismatisch gespielt von Kyle MacLachlan, entdeckt geheimnisvolle Vorgänge, die bis ins Übernatürliche reichen.  Die hypnotische Filmmusik von Angelo Badalamenti fungierte als düstere Erkennungsmelodie.  Die Frage „Wer tötete Laura Palmer?“  wurde zu einer weltweiten Fernsehobsession.

Ehrenoscar 2019 erhalten

Im Jahr 2017 kam es zu einer Revival-Serie, die noch bizarrer wurde als das Original.  In den letzten Jahren seines Lebens wurde David Lynch von einer jungen Generation an Cinephilen dank Youtube und der sozialen Medien neu entdeckt.

Im Jahr 2019 erhielt er einen Ehrenoscar für sein Lebenswerk. 

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