Ursula Voss: Sie hielt es nicht lang ohne ihn aus
Man konnte sich den einen nicht ohne den anderen vorstellen: Ursula und Gert Voss waren wie symbiotisch miteinander verschmolzen. 45 Jahre verheiratet, waren sie einander Wegleiter im Beruflichen wie im Privaten.
Nur fünf Monate nach dem Tod des Schauspielers Gert Voss ist seine Frau, die Dramaturgin Ursula Voss, in der Nacht auf den 7. Dezember nach kurzer Krankheit in einem Wiener Krankenhaus gestorben.
Ihre außergewöhnlich starke Verbundenheit erinnerte manche an Johnny Cash und June Carter, die ebenfalls nur wenige Monate nacheinander verstarben, wo der eine ohne den anderen nicht sein konnte.
Dr. Ursula Voss wurde 1947 in Weingarten, Baden-Württemberg, geboren. Sie studierte Philosophie und Germanistik in Stuttgart, machte gleichzeitig eine Verlags- und Lektoratsausbildung. 1987 arbeitete Ursula Voss zum ersten Mal als Dramaturgin am Burgtheater für "Elvis & John" von Uwe Jens Jensen und für "Sommer" von Edward Bond in der Regie von Harald Clemen. Von 1987 bis 1997 war sie Dramaturgin bei George Taboris Theater "Kreis".
Ruhig, sensibel
Am Burgtheater arbeitete sie mit Michael Haneke, Claus Peymann, Georges Tabori, Thomas Langhoff, André Heller und anderen.
Im Auftrag der Berliner Akademie der Künste, die das Archiv von Gert Voss betreut, gab Ursula Voss den Text-Bild-Band "Gert Voss auf der Bühne" heraus. Der Band wurde im November vorgestellt und vergangenen Sonntag im Burgtheater präsentiert. Direktorin Karin Bergmann wünschte Ursula Voss bei der Buchpräsentation rasche Genesung und dass sie bald wieder als Gesprächspartnerin an ihrer Seite stünde.
Grischka Voss und ihr Mann Ernst Kurt Weigel, mit dem die Schauspielerin das Bernhard Ensemble leitet, schrieben am Sonntag auf der von ihr betreuten Gert-Voss-Facebook-Seite: "In tiefer Trauer posten wir hier zum letzten Mal. Und lassen dieses Profil als lebendige Erinnerung im Netz. Danke für alle guten Wünsche und Eure herzliche Anteilnahme!"
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