TV-Tipp: Nach dem Tod kam die Unsterblichkeit

TV-Tipp: Nach dem Tod kam die Unsterblichkeit
TV-Schwerpunkt: Sie wurden unsterblich durch ihren frühen Tod. ARTE führt in "Too Young To Die" durch das kurze Leben von vier Stars.

Er war so arm, dass er sich auf seiner ersten Tour nicht einmal ein Hotelzimmer leisten konnte. Magenschmerzen mit Drogen zu betäuben hatte sich das Scheidungskind Kurt, das in seiner Kindheit zehn Mal umziehen musste, sowieso längst angewöhnt.

Von Erfolg und Ruhm bekam Kurt Cobain, Sänger und Gitarrist der Band Nirvana, die meiste Zeit seines Lebens nichts zu spüren. Aufgewachsen in ärmsten Verhältnissen im US-Provinzkaff Aberdeen, Washington, bot ihm einzig die Musik Trost im tristen Alltag. Von ihr war er besessen: Seit seinem 16. Lebensjahr spielte er in Bands, schrieb eigene Songs, gründete 1987 Nirvana. Am 5. April 1994, mit 27 Jahren, schoss sich Cobain – auf dem Höhepunkt seiner Karriere, aber depressiv – mit einer Flinte in den Kopf.

Kultstars

Cobain ist einer der jungen Helden, die zu früh gestorben und (auch) dadurch zu Kultstars geworden sind: Marilyn Monroe, James Dean, Michael Jackson und die am 23. Juli vor einem Jahr gestorbene Amy Winehouse fallen einem da spontan ein. Der Kultursender ARTEporträtiert in seiner Reihe "Too Young To Die" (14. Juli bis 4. August) vier weitere: Cobain, John Belushi, Sharon Tate und Heath Ledger.

Den Auftakt macht "Ein Leben über dem Limit" (14.7, 23.50 Uhr), Jobst Knigges Dokumentation über "Blues Brother" John Belushi. Eine kurzweilige Tour durch das Leben eines chronisch exzessiven Menschen. In dem unerschütterlichen Bewusstsein, immer der Beste (in Schule und Sport) zu sein, hatte sich der Sohn albanischer Einwanderer aus Illinois aufgemacht, die amerikanische Unterhaltungswelt zu erobern. Als großes Talent trat er im Chicagoer Theater von Bernie Sahlins auf, wurde legendärer Sketch-Star der NBC-Show "Saturday Night Live".

Schließlich Filmstar: Durch John Landis’ Musikkomödie "Blues Brothers" wurde er gemeinsam mit Dan Aykroyd Kult. Eine Ikone der Popkultur. "Er war total grenzenlos: Soff, kiffte und kokste, was das Zeug hielt", erinnert sich Sahlins. Vor nichts habe er Respekt gehabt: "Auch nicht vor dem Tod". Nach einer Drogenparty starb Belushi 1982 im Alter von 33 Jahren im Chateau Marmont Hotel in L.A. an einer Überdosis.

INFO:

 14.7., 23.50 Uhr, "John Belushi – Ein Leben über dem Limit"; 21.7., 21.40 Uhr, "Kurt Cobain – Eine Überdosis Ruhm"; 28.7., 21.40 Uhr "Heath Ledger – Liebling der Götter"; 4.8., 21.45 Uhr, "Sharon Tate – Das Ende der Unschuld"

Rebellion: Im Sommerfernsehen - Schwerpunkt

"Summer of Rebels" heißt die diesjährige "Summer of ..."-Reihe des deutsch-französischen Senders Arte. Zu sehen gibt es Filme, Dokus und Musik. Bis 2. September hat Arte neun Abende für Rebellen von James Dean bis Charlotte Gainsbourg reserviert. Kommenden Sonntag sind die "Bad Boys" Johnny Cash und Udo Lindenberg dran.

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