Turrinis "Endlich Schluss" in der Josefstadt

Turrinis "Endlich Schluss" in der Josefstadt
Kritik: Es ist ein Einpersonenstück mit denkbar einfacher Handlung: Ein Mann zählt bis 1000 und erschießt sich. Und das ist unfassbar schwierig zu spielen.

Alexander Pschill ist ein besonders sympathischer und hoch begabter Schauspieler. Man gönnt ihm den Schlussapplaus und die Bravos – die vermutlich dem Kraftakt gelten, den er hier vollführt. Aber man muss ehrlich bleiben: So, wie das Pschill und Regisseur Herbert Föttinger anlegen, so geht das nicht.
"Ich zähle jetzt bis Tausend und bringe mich um." So lautet der erste Satz. Die stärkste Wirkung hat dieser Satz, wenn man ihn ganz lapidar sagt, mit der Sachlichkeit dessen, der abgeschlossen hat. Pschill aber würgt und presst die Wörter heraus. Genauso zählt er auch. Diese Figur geht in den Tod, als handle es sich dabei um einen Abenteuerspielplatz für gelangweilte Erfolgsmenschen. Und das nimmt dem Text gehörig an Wirkung.

 

Turrinis "Endlich Schluss" in der Josefstadt

Peter Turrini hat sein – 1997 von Claus Peymann und Gert Voss uraufgeführtes – Stück aktualisiert, die Hauptfigur ist nun ein recht genau und nicht allzu übertrieben gezeichneter skrupelloser Erfolgsjournalist, der die Welt und sich selbst nicht mehr erträgt. Großartig: Das klaustrophobische Bühnenbild des vor kurzem verstorbenen Rolf Langenfass.


KURIER-Wertung: *** von *****

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