"Tod in Venedig" an der Volksoper: Sehnsüchte und Seuchen

"Tod in Venedig" an der Volksoper: Sehnsüchte und Seuchen
Benjamin Brittens „Der Tod in Venedig“ in der Wiener Volksoper.

Hätte er jemals nach Venedig kommen sollen, dieser ach so korrekte, gebildete und gefeierte Dichter Gustav von Aschenbach? Hätte er sich der Serenissima, den Reizen des jungen Tadzio entziehen und damit letztlich dem Tod durch die grassierende Cholera entkommen können?

Wohl kaum. Das wollte Literaturnobelpreisträger Thomas Mann in seiner 1912 erschienenen Novelle „Der Tod in Venedig“ schon nicht, das wollte auch der der großartige Komponist Benjamin Britten in seiner letzten, im Jahr 1973 uraufgeführten, für seinen Lebensgefährten, den Tenor Peter Pears, komponierten Oper nicht. Denn dieser Gustav von Aschenbach ist einer der Schönheit, der Serenissima verfallener Anti-Held, dem auch Starregisseur Luchino Visconti ein filmisches Denkmal (1971, also vor Britten) gesetzt hat.

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