Titos Flieger im Anflug auf die Insel

Flugshow, Donauinselfest
Hannes Arch und zwei legendäre Oldtimer der Lüfte waren zu Gast am Donauinselfest.

Auf einmal war es ungewohnt still auf der Donauinsel. Nur ein erstauntes „Oh“ und „Wow“ ging durch die Reihen, als die Piloten der „Flying Bulls“ aus Salzburg am Samstagnachmittag eine Viertelstunde lang ihre Runden über den Gästen des Inselfests drehten.

Es schien, als würde der Bauch der Douglas DC-6B die Baumwipfel streifen. Tatsächlich flog die Maschine 100 Meter über den Boden. Neben ihr ein zweites Prunkstück der Bulls: der Oldtimer-Jagdflieger F4-Corsair.

Titos Flieger im Anflug auf die Insel
Flugshow, Donauinselfest
Danach folgte das Highlight der Show: Kunstflugpilot Hannes Arch vollführte beeindruckende Stunts über den Köpfen der Festivalgäste. Die Propellermaschine Edge540 schraubte sich in die Höhe, kam ihm Sturzflug retour und drehte sich zwischendurch auf den Rücken. „Oh Gott, da würde mir schlecht werden“, meinte die 43-jährige Marianne, die fasziniert nach oben sah. „Das ist ja unglaublich“, sagte Daniel, der zum ersten Mal solch waghalsige Manöver erlebt.

Air Force One

Kultstatus unter Luftfahrt-Fans genießt die DC-6B der Flying Bulls. Einst war sie gewissermaßen die „Air Force One“ von Jugoslawiens Präsidenten Tito, der sie zu einem Luxusflieger für seine Gäste umbauen hatte lassen.

Titos Flieger im Anflug auf die Insel
Frederic Handelmann, Flying Bulls
Der KURIER hat mit dem Piloten Frederic Handelmann vor seinem Anflug aus Salzburg gesprochen. „Die DC-6B ist ein technisches Kulturgut“, schwärmt der Lufthansa-Kapitän über sein Fluggerät Baujahr 1958.

„Verglichen mit den heutigen Maschinen ist hier noch fliegerisches Handwerk gefragt“, erzählt der 45-jährige Pilot, der schon auf zahlreichen Flugshows gastierte. Ihn begeistert vor allem das nostalgische Design und der unverwechselbare Sound der DC-6B.

Rein fliegerisch sei der Auftritt beim Donauinselfest keine große Herausforderung. „Weil aber der Flughafen Schwechat gleich um die Ecke liegt, brauchte es einiges an Koordination, um unseren Einsatz vom Flugverkehr sauber zu trennen. Schließlich geht es um maximale Sicherheit.“ Aus diesem Grund war während der Flugshow auch die Schnellbahnbrücke gesperrt.

Aber ist es nicht trotzdem ein wenig heikel, mit so einem Riesenvogel in nur 100 Meter Höhe die Donau entlangzufliegen? „Wir könnten sogar noch tiefer gehen“, sagt Handelmann dazu. „Aber die Zuseher, die weiter hinten stehen, sollen ja auch noch was davon haben.“

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