Titos Flieger im Anflug auf die Insel

Auf einmal war es ungewohnt still auf der Donauinsel. Nur ein erstauntes „Oh“ und „Wow“ ging durch die Reihen, als die Piloten der „Flying Bulls“ aus Salzburg am Samstagnachmittag eine Viertelstunde lang ihre Runden über den Gästen des Inselfests drehten.
Es schien, als würde der Bauch der Douglas DC-6B die Baumwipfel streifen. Tatsächlich flog die Maschine 100 Meter über den Boden. Neben ihr ein zweites Prunkstück der Bulls: der Oldtimer-Jagdflieger F4-Corsair.

Air Force One
Kultstatus unter Luftfahrt-Fans genießt die DC-6B der Flying Bulls. Einst war sie gewissermaßen die „Air Force One“ von Jugoslawiens Präsidenten Tito, der sie zu einem Luxusflieger für seine Gäste umbauen hatte lassen.

„Verglichen mit den heutigen Maschinen ist hier noch fliegerisches Handwerk gefragt“, erzählt der 45-jährige Pilot, der schon auf zahlreichen Flugshows gastierte. Ihn begeistert vor allem das nostalgische Design und der unverwechselbare Sound der DC-6B.
Rein fliegerisch sei der Auftritt beim Donauinselfest keine große Herausforderung. „Weil aber der Flughafen Schwechat gleich um die Ecke liegt, brauchte es einiges an Koordination, um unseren Einsatz vom Flugverkehr sauber zu trennen. Schließlich geht es um maximale Sicherheit.“ Aus diesem Grund war während der Flugshow auch die Schnellbahnbrücke gesperrt.
Aber ist es nicht trotzdem ein wenig heikel, mit so einem Riesenvogel in nur 100 Meter Höhe die Donau entlangzufliegen? „Wir könnten sogar noch tiefer gehen“, sagt Handelmann dazu. „Aber die Zuseher, die weiter hinten stehen, sollen ja auch noch was davon haben.“
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