Doch dann war es so weit: Flankiert von seinem prominenten Cast eröffnete Tim Burton mit „Beetlejuice, Beetlejuice“ das 81. Filmfestival in Venedig. Zur Premiere waren mit Michael Keaton, Winona Ryder und Catherine O’Hara sowohl die Schauspieler aus dem Original-Hit gekommen, als auch die Sequel-Neuzugänge Monica Bellucci, Justin Theroux und Jenna Ortega. Sie alle sind Teil eines milde amüsanten, augenzwinkernden Trips durch die Tim Burtons Geisterbahn zwischen Nostalgie und Next Generation.
Dass die Showrunner von Burtons Netflix-Show „Wednesday“ das Drehbuch zu „Beetlejuice Beetlejuice“ schrieben, ist unschwer zu erkennen: Nicht nur bringt Goth Girl Jenna Ortega Serien-Flair mit dunkler Teenage-Love-Story mit sich (und damit hoffentlich auch die altersaffine Zielgruppe ins Kino); auch die bei „Wednesday“-Fans so beliebte, abgetrennte Hand lässt grüßen: Auf fünf Finger trippelt sie durch die Unterwelt und sucht ihren Restkörper. Dieser setzt sich aus dem eindrucksvollen Leib des italienischen Filmstars Monica Bellucci zusammen. Als Dämonenfrau Delores tackert sie sich ein Ohr an den Kopf – und verfolgt ihren verlorenen Ehemann Beetlejuice.
Old-School-Schmäh
Doch Dämon Beetlejuice – mit Oldschool-Schmäh gespielt von Michael Keaton – spukt immer noch seiner verlorenen Liebe Lydia Deetz (Winona Ryder) hinterher. Als ein Familienunglück drei Generationen der Familie Deetz zusammenbringt, trifft Lydia auf ihre rebellische Tochter Astrid (Ortega). Astrid glaubt nicht an Geister, entdeckt aber ein Portal ins Jenseits. Und wenn jemand drei Mal den Namen Beetlejuice ausspricht, erscheint der Gerufene persönlich und entfesselt Chaos.
Er habe sich sein Original nicht extra nochmals angesehen, verkündete Burton vor der versammelten Weltpresse: „Es geht mir nicht ums Geld. Es sollte ein sehr persönlicher Film werden.“
Tatsächlich ist Burtons Händchen für morbide Gruseldetails ebenso unverkennbar, wie die Monsterköpfe mit den Kugelaugen oder die schiefen Winkel der Welt der Untoten. Und auch die berühmten Sandwürmer treten wieder als Retter auf und erinnern ein wenig an wildgewordene Handpuppen aus der Muppet-Show – ganz im Gegenteil zu den Kollegen in „Dune“: „Einen Oscar für Spezialeffekte werde ich dafür nicht bekommen“, scherzte Tim Burton selbstironisch: „Aber das macht nichts.“
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