Thomas Hampsons Comeback in Salzburg

Thomas Hampsons Comeback in Salzburg
Kritik: Die Salzburg-Heimkehrer Hampson, Abbado und Buchbinder bescherten Intendant Pereira bisher auch die Triumphe.

Salzburg 2012 – das ist im ersten Jahr der Intendanz von Alexander Pereira auch das Festspiel der großen Heimkehrer. Dirigent Claudio Abbado (leider mit dem Orchestra Mozart di Bologna), Starpianist Rudolf Buchbinder (mit dem von ihm genial gespielten Beethoven-Klavierkonzert Nr. 5) und Bariton Thomas Hampson (in einigen Konzerten) – sie alle waren eher unfreiwillig viele Jahre sehr absent an der Salzach.

Mit den Worten "Es ist wahnsinnig schön, wieder hier zu sein", beendete Thomas Hampson (fast) seinen frenetisch bejubelten Liederabend im leider so gar nicht ausverkauften Haus für Mozart. Und es ist so schön, dass Abbado, Buchbinder und Thomas Hampson wieder da sind. Sie alle sind stilprägende, großartige, geniale, aufregende Künstler.

Makellos

Im Fall Hampson: Welcher Bariton versteht es, so perfekt, so vokal makellos, so nuanciert und so emotional Gustav Mahlers Lieder aus "Des Knaben Wunderhorn" zu interpretieren? Wohl kaum einer!

Hampson hat Mahler internalisiert, er gestaltet die Lieder um Liebe und Tod mit einer selten gehörten Stringenz. Auch die Mahler-Zugaben waren hinreißend.

Viel (kluges) Temperament konnte Hampson zuvor bei Dvoráks "Zigeunermelodien" zeigen – schöne Studien aus einem Kosmos der Liebe und des Lebens.

Schade nur, dass Pianist Wolfram Rieger bei Robert Schumanns "Liederkreis" ein allzu braver, zurückhaltender Begleiter war. Egal: Thomas Hampson ist zurück in Salzburg. Und das zählt auch.

KURIER-Wertung: **** von *****

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