Theater Scala: Starke Geschichte, viele Tabuthemen

Theater Scala: Starke Geschichte, viele Tabuthemen
Kritik: "P.U.N.T.S - Ein sauberes Geschäft".

Sex, Prostitution, geistige Behinderung, Eltern, die nicht loslassen können: Die britische Autorin Sarah Page reißt in ihrem Stück „P.U.N.T.S. – Ein sauberes Geschäft“ gleich mehrere sogenannte Tabuthemen an. Und sie tut dies mit viel Witz und Charme, ohne menschliche Abgründe auszublenden. Das Theater Scala in Wien-Wieden zeigt eine überaus gelungene deutschsprachige Erstaufführung.

Die Geschichte geht so: Jack ist 25 Jahre alt, befindet sich aber auf dem geistigen Niveau eines 15-Jährigen. Seine Eltern Alastair und Antonia behandeln ihn wie ein kleines Kind, haben aber beschlossen, ihm ein „erstes Mal“ zu gönnen. Dafür engagieren sie die Prostituierte Kitty.  Was sie nicht eingeplant haben: Zwischen Kitty und Jack entwickeln sich zarte Gefühle. Plötzlich bricht lange Unterdrücktes auf.

Hausherr Bruno Max inszeniert klar und unverkitscht, Hartes wird hart gezeigt, Zartes zart. Großartig sind die Darsteller: Clemens Fröschl als Jack, der zum Erwachsensein erwacht; Anna Sophie Krenn als selbstbewusste, aber dennoch verletzliche  Kitty; Marion Rottenhofer und Wolfgang Lesky als Elternpaar mit unterdrückten Wünschen.

Viel Applaus für eine starke Vorstellung, die nicht mehr will,  als eine gute Geschichte erzählen.

Kommentare