Regisseurin Sara Ostertag übernimmt 2025 das TAG

Regisseurin Sara Ostertag übernimmt 2025 das TAG
Mitbegründerin des Kollektivs „makemake“ leitet künftig das Theater in der Gumpendorferstraße in Wien.

Sara Ostertag, 1985 in Wien geboren, hatte einst Interesse, das Kinder- und Jugendtheater Dschungel zu leiten, entschied sich dann aber, es bleiben zu lassen: „Weil der Kampf um eine bessere Struktur ein ziemlich aussichtsloser gewesen wäre“, wie sie im Interview mit dem KURIER sagte. Später bewarb sie sich für das Schauspielhaus; doch Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler bestellte ein Kollektiv.

Aber nun hat es geklappt: Sara Ostertag wurde am Mittwoch von Kaup-Hasler und Thomas Stöphl, dem Obmann des Theatervereins Wien, als künstlerische Geschäftsführerin des TAG, Theater an der Gumpendorfer Straße, präsentiert. Sie folgt im Juli 2025 auf Gernot Plass.

Ostertag konnte die Jury sowohl mit ihrem Konzept als auch beim Hearing überzeugen: „So hat sie das künftige TAG glaubhaft als einen Ort für die freie Szene beschrieben, eingehend Vorschläge zur Berücksichtigung der Vielsprachigkeit in einer diversen Stadtgesellschaft skizziert und das persönliche Credo einer sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit schlüssig dargelegt.“ Die Entscheidung fiel einstimmig. Als Beispiele für ein erweitertes Team, „das die Multiperspektivität und Multilingualität hineintragen wird“, nannte Ostertag die Autorin Barbi Markovic und den Autor Amir Gurdazi, die Theatermacherin Nora Jacobs (Gebärdensprache), die Musikerinnen Mira Lu Kovacs und Jelena Popržan sowie das Institut für Medien, Politik & Theater: „In dieser Vielfalt liegt der Schlüssel!“

2011 gründete die Regisseurin mit anderen das Künstlerinnenkollektiv „makemake“ und realisierte mit diesem kontinuierlich freie Produktionen. Nebenbei arbeitet sie als Dramaturgin für Florentina Holzinger. Aber Sara Ostertag inszenierte auch viel an Stadttheatern – in Mainz, Genf, Düsseldorf, Luxemburg und so weiter. Sie beschäftigt sich in erster Linie mit feministischen Themen und dem Nationalsozialismus. Ende 2023 brachte sie in St. Pölten eine beachtliche Dramatisierung von Ilse Aichingers Roman „Die größere Hoffnung“ heraus. TRENK

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