"The Voice of Germany": Michael Russ im Halbfinale

Michael Russ.
Der 24-jährige Steirer Michael Russ sang sich am Sonntagabend bei der deutschen Castingshow ins Halbfinale.

Michael Russ steht im Halbfinale von "The Voice of Germany" – live am 10. Dezember auf Sat.1. Der 24-Jährige aus Tillmitsch im Bezirk Leibnitz überzeugte am Sonntagabend seinen Coach Mark Forster mit seiner Interpretation von Michael Jacksons "The Way You Make Me Feel". Er ist damit einer von zwölf verbliebenen Kandidaten, die noch die Chance haben, "die Stimme Deutschlands" zu werden. Die Freude darüber ist naturgemäß groß, denn allzu viel habe sich Michael Russ im Vorfeld nicht erwartet, sagt er im Gespräch mit dem KURIER. "Ich wollte einfach nur, dass sich bei meiner Blind Audition einer der Coaches für mich interessiert und sich umdreht", sagt der Steirer bescheiden. Gekommen ist es aber anders – besser: Bei seinem ersten Auftritt drehten sich zu seiner Überraschung alle um. Seine Version von Ed Sheerans "Perfect" löste nicht nur beim Publikum, sondern auch bei den Coaches Gänsehaut aus. Alle wollten Michael Russ im Team haben. Die Qual der Wahl war für ihn "eine Bauchentscheidung. Ich wollte ursprünglich zu Samu Haber, weil ich dachte, dass er mein Typ ist. Mark Forster hat mich dann aber spontan überzeugt, hat sich sehr um mich bemüht und jetzt bin ich froh, dass ich mich für sein Team entschieden habe. Mark ist ein cooler und sympathischer Typ", sagt Michael Russ.

"The Voice of Germany": Michael Russ im Halbfinale
Tanja Russ.

Nach seiner Performance bei der Blind Audition wollte sein Handy gar nicht mehr aufhören zu läuten. Das Ausmaß der Glückwünsche habe ihn auch etwas überfordert. "Ich brauchte mehr als einen Tag, um alles zu beantworten, mich bei allen zu bedanken", sagt Michael Russ.

Voting

Bei den Nachrichten wären auch skurrile dabei gewesen. Welche? "Das kann man in der Zeitung nicht schreiben", sagt Michael und lacht. Mittlerweile wird er auch auf der Straße angesprochen. In Graz, wo er Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen studiert, wird er immer wieder um ein Selfie gefragt.

Michael Russ macht seit zehn Jahren Musik. Dass er nun Teil einer Castingshow ist, habe er seiner Mutter zu verdanken, die ihn zur Teilnahme bei der ersten Castingrunde in München animierte. Da auch seine Freunde von dieser Idee begeistert waren, fuhr er nach Bayern. Dort setzte er sich gegen Hunderte Bewerber durch – deutschlandweit waren es rund 20.000. Nur 150 davon schafften es danach zu den Blind Auditions. Das Auswahlverfahren der Show ist hart. "Deshalb ist es auch verrückt, dass ich jetzt im Halbfinale stehe." In diesem will er Spaß haben, gesanglich alles geben und auf Anrufer hoffen: "Ab dem Halbfinale bestimmen nämlich nicht die Coaches, sondern die Zuseher per Voting, wer weiterkommt", sagt er im steirischen Dialekt. Sein Kernöl-Idiom darf er bei der Show nicht in seiner gewohnten Ausprägung zur Schau stellen, denn ansonsten würden ihn viele nicht verstehen. "Das Deutsche ist eine andere Sprache", sagt Russ, der bei all den sprachlichen Herausforderungen aber keinen Sprachcoach zur Seite gestellt bekommt.

Nach "The Voice of Germany" will er – egal wie die Show ausgehen wird – weiterhin mit seiner Band The Rootups musizieren. Zusätzlich möchte er sein seit Längerem geplantes Soloprojekt starten. Es soll eine Mischung aus STS und modernem Austropop werden, sagt er. "Ich bin schon eher der Typ mit der Gitarre."

Kommentare