Alles halb so wild. „Menschen werden zwar sterben, aber am Ende werden wir gewinnen“, sagt ein Epidemologe 1968 in einer TV-Talk-Sendung. In dieser Szene, sie steht am Anfang der Serie „The Last Of Us“, prophezeit er der Welt nicht nur eine Pandemie (Covid-19?), sondern warnt kurz darauf vor etwas noch viel Schlimmeren: Schwammerl nämlich. Denn wenn so ein mutierter Pilz erst einmal das Gehirn des Menschen befällt, ist das Ende besiegelt, so der Wissenschafter. Bei so viel Weltuntergangsstimmung rettet sich der sprachlose TV-Moderator erst einmal mit einer Werbepause „Wir sind gleich zurück“.
Es folgt der Vorspann der Serie, während dem die Zeit 45 Jahre weitergedreht wird. Nächster Halt: 2003. In diesem Jahr wird innerhalb weniger Stunden alles auf den Kopf gestellt: Die in der Früh noch teilnahmslos im Rollstuhl sitzende Oma läuft am Abend munter wie blutrünstig durchs Haus und verbeißt sich an der Familie. Die junge Nachbarin Sarah (Nico Parker) kann sich gerade noch vor der blutrünstigen Zombie-Oma retten, oder besser gesagt: Papa Joel (Pedro Pascal) ist rechtzeitig mit der Rohrzange zur Stelle. Kurz darauf stirbt seine Tochter aber in seinen Armen – erschossen von einem Soldaten. In den ersten 20 fulminanten Minuten bekommt man einen Eindruck davon, wie schnell die Stimmung kippen, wie brüchig der gesellschaftliche Zusammenhalt in einer Ausnahmesituation sein kann.
Überlebenskampf
Die Geschichte der ab 16. Jänner via Sky abrufbaren HBO-Serie basiert auf dem gleichnamigen Kult-Videospiel. In Staffel eins stehen neun Episoden zur Verfügung. Nach zwei Zeitsprüngen ist man im zerstörten Boston des Jahres 2023 angelangt. Nur wenige haben sich nicht mit dem Pilz infiziert. Ellie (Bella Ramsey) ist eine davon. Die Teenagerin soll auch der Schlüssel zur Herstellung eines Gegenmittels in sich tragen. Joel wird von der Widerstandsgruppe Fireflies beauftragt, sie auf ihrer Reise gen Westen zu beschützen. Ein harter Job, ein langer Weg mit vielen (lebenden und verseuchten) Hindernissen.
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