Netflix-Serie über die junge Queen Elizabeth

Claire Foy als junge Queen Elizabeth II.
Dramaserie widmet sich dem privaten Leben der jungen Königin Elizabeth.

Der Online-Videodienst Netflix blickt hinter die Tore von Buckingham Palace. Die erste Staffel von "The Crown" (Start: 4. November) schildert die jungen Jahre der Königin Elizabeth II. zwischen Familienskandalen und politischen Krise - und der schweren Bürde der britischen Krone.

Netflix-Serie über die junge Queen Elizabeth
British actress Claire Foy poses as she arives on the red carpet to attend the world premiere of the film 'The Crown', in central London, on November 1, 2016. / AFP PHOTO / NIKLAS HALLE'N
Es ist eine Geschichte, die die Queen wahrscheinlich nie in der Öffentlichkeit sehen wollte. Eine persönliche Geschichte. Die junge Elizabeth (gespielt von Claire Foy) verliert 1952 ihren geliebten Vater, König Georg VI. Zeit zu trauern wird ihr kaum gestattet. Als 25-Jährige muss sie den Thron besteigen. Überfordert von den Aufgaben, den Do's und Don'ts der Rolle, den alten Herren um sie herum, die ihr sagen, was zu tun ist, sind die ersten Jahre ihrer Herrschaft ein Kampf: zwischen den Pflichten als Königin und dem Wunsch als Elizabeth Windsor, ihr Leben selbst zu gestalten.

Kälte

Der erste Kollateralschaden dieses Kampfes ist ihre noch junge Ehe mit Prinz Philip (gespielt von Matt Smith). "Bist du meine Ehefrau oder meine Königin?", keift er die Queen an. Vor der Krönungszeremonie Elizabeths II. streiten sich die beiden, ob Philip während der Zeremonie - wie es die Tradition will - vor der Königin knien soll. "Ich bin beides", erwidert sie kalt. Und so dreht sich "The Crown" auch um die Ehe der beiden, um den Schmerz, die Streitereien, den Machtkampf - und die Einsamkeit auf dem Thron.

Vor allem Fans der britischen TV-Serie "Downton Abbey" werden sich an "The Crown" erfreuen. Zwar kann der Dialog mit dem subtilen Downton-Humor nicht ganz mithalten. Die aufwendigen Kostüme, spektakulären Kulissen und faszinierenden Geschichten können das aber sehr wohl. Die Serie vermittelt auch ein Gefühl für die turbulente Nachkriegszeit in Großbritannien, in der das Empire bröckelte und sich London weltpolitisch neu aufstellen musste.

Überzeugend

Die hierzulande weitgehend unbekannte Besetzung von "The Crown" überzeugt. Vor allem Claire Foy spielt sensationell und wird ihrer schwierigen Aufgabe gerecht. "Mir war im Vorfeld bewusst, welche Herausforderung diese Rolle mit sich bringen wird und was es bedeutet, die Queen zu spielen. Da setzt man sich gerne selber unter Druck, weil man alles richtig machen möchte", sagt die 32-jährige Schauspielerin im KURIER-Interview.

An ihrer Seite glänzt der Hollywood-Veteran John Lithgow, der die nötige Wucht in die Rolle des beeindruckenden, aber schwierigen Premierministers Sir Winston Churchill bringt.

Netflix-Serie über die junge Queen Elizabeth
British actors Matt Smith (R) and Claire Foy pose as they arrive on the red carpet to attend the world premiere of the film 'The Crown', in central London, on November 1, 2016. / AFP PHOTO / NIKLAS HALLE'N

Sehenswert

Die Serie zeigt Seiten der Königin, die bisher verborgen waren. Sie macht die sonst knallhart wirkende Königin Elisabeth II. sehr menschlich, nahbar und gewissermaßen "normal". Neben der Handlung und den Dialogen sind auch Ausstattung, Kostüme, Szenen und die Bilder einzigartig. Der Zuschauer merkt schnell, dass die Serie sehr akribisch und aufwendig produziert wurde. Bis ins Detail sind nicht nur die königlichen Gebäude nachgebildet, sondern auch das London und England jener Jahre.

Heute, 4. November, stellt Netflix die erste Staffel von „The Crown“ zum Abrufen bereit. Aktuell dreht Peter Morgan ("The Queen"), der für das Drehbuch verantwortlich ist, mit der Crew die zweite Staffel. Ob es danach noch mehr von der "The Crown" gibt, hängt vom Feedback der Zuseher und vom Erfolg der Serie ab, so Morgan im KURIER-Interview

Mehr über die Serie lesen Sie am Sonntag (6. November) in der Zeitung und am Montag (7. November) an dieser Stelle.

Hier können Sie sich für eine Audienz bei der Queen anmelden.

Kommentare