Tanz im strömenden Regen

Rapper Macklemore trotzte Mittwoch beim Frequency-Festival in St. Pölten Wind und Wetter
FM4-Frequency.Das Rap-Duo Macklemore & Ryan Lewis lieferte das erste Highlight.

19.00 Uhr. St. Pölten. Starker Regen. Die Frisur von Dan Smith saß perfekt. Dem breiten Irokesen, der wie ein Brikett auf dem Kopf des Sängers von Bastille thront, konnte das miese Wetter am Warm-up-Tag des Frequency-Festivals nichts anhaben.

Auch nicht der Performance der Briten, die nach Conor Oberst und Biffy Clyro erstmals viele Leute vor die Space-Stage lockte und richtiges Festival-Feeling aufkommen ließ. Auch wenn der poppige Rock-Sound des Bastille-Debüts den Kritikern "zu konventionell" war, beim Frequency-Publikum war er ein Hit. 40.000 wärmten sich zu Songs wie "Oblivion" mit Arme-schwenken und weißem Spritzer in Liter-Bechern. Als das Quartett zum Schluss den Hit "Pompeii" anstimmte, drängten sich doch noch zwei Sonnenstrahlen zwischen die grauen Wolken, es hörte auf zu regnen und die Fans ließen die Regenhäute ausgelassen und erleichtert durch die Luft wirbeln.

Die Überraschung des Tages bot das US-Duo Macklemore & Lewis. Denn die beiden Freunde, der Rapper Ben "Macklemore" Haggerty und Produzent Ryan Lewis, packen ihren für das Erfolgsalbum "The Heist" am Computer zusammengebastelten Sound mittlerweile in einen ansprechenden Live-Act mit Bläsern, Cello, Geige, Tänzern und einem Soul-Sänger.

Dazu zeigte Macklemore mit sympathischen (aber mitunter auch zu langen) Moderationen Haltung, sprach sich vor dem Anti-Homophobie-Song "Same Love" für " die Unterschiede, die die Spezies Mensch perfekt machen" aus. Und obwohl Macklemore & Lewis ihren größten Hit "Thrift Shop" schon am Anfang verbraten hatten und es später auch wieder zu schütten begann, konnten ihre mitreißenden Beats – durchsetzt von poppigen Melodien – die Tanz- und Feierlaune der Frequency-Besucher mit jedem Song noch etwas steigern.

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