"Tannhäuser" in Bayreuth: Ein Stinkefinger für die holde Kunst

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Kritik. Eine phänomenale Neuproduktion des „Tannhäuser“ zur Eröffnung der Wagner-Festspiele in Bayreuth

Selten so gelacht in der Oper. Und am Ende eine Träne verdrückt. „Tannhäuser“ sei Dank, der vielleicht schwierigsten aller Wagner-Opern, weil sie so simpel daherkommt, vermeintlich klar, fast bieder religiös, um Vergebung für Sünden ringend – und ehrlich gesagt oft auch sehr sehr fad sein kann.

„Tannhäuser“ 2019 in Bayreuth: ein Triumph. Zutiefst musikalisch, höchst analytisch, extrem frisch und frech, nie respektlos.

Tobias Kratzer, der Regisseur, der zuletzt zum besten des Jahres gewählt wurde, einem breiten Opernpublikum dennoch keineswegs bekannt ist, zeigt zur Eröffnung der Festspiele ein szenisches Meisterwerk – die beste Neuproduktion seit Jahren, wenn nicht sogar Superlative im Jahrzehntebereich angemessen sind.

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