Wenn Super Mario in den Original-Spielen von unten mit dem Kopf gegen bestimmte Steine stieß, hüpfte oben mit einem „Ping“ eine Münze heraus.
Super Mario muss nach diesem Wochenende ordentlich Kopfweh haben. Er hat nämlich 342 Millionen Euro-Münzen gesammelt.
So viel nahm die neueste Verfilmung eines Super-Mario-Abenteuers am Startwochenende weltweit an den Kinokassen ein. Sie steht damit an der Spitze der weltweiten Kinocharts – und stellt gleich zwei Rekorde auf: Den für das beste Startwochenende einer Videospielverfilmung (das ist, siehe unten, nicht so schwierig).
Aber auch den für das beste Startwochenende eines Animationsfilmes – und da sind Disney, Pixar und Co mitgemeint: „Der Super Mario Bros. Film“ überholte am Startwochenende zumindest in den USA auch Megaerfolge wie „Frozen“ – der mit 1,2 Milliarden Dollar Einnahmen auf Platz 19 der lukrativsten Kinofilme liegt.
Das ist erstaunlich. Denn die Videospielverfilmungen waren lange Zeit eines der Dinge, an denen Hollywood grässlich scheiterte: Sie waren entweder schlecht – siehe den Super-Mario-Film der 1990er – oder Flops.
Oder beides.
Dabei wartet hier eines der geldmäßig vielversprechendsten Genres überhaupt. Denn längst sind die Verhältnisse in der Populärkultur auf den Kopf gestellt: Der Videospielmarkt spielt inzwischen so viel Geld ein wie Hollywood und die Musikbranche. Und zwar zusammen. Hollywood nähert sich dem lustigen Installateur aus der bekannten Nintendo-Spielreihe nicht als überlegene Traumfabrik – sondern von unten, als Konkurrenzmedium, das gerne am Erfolg der Games mitschneiden würde.
Und beispielsweise alte Buben bzw. junge Männer ins Kino locken will: Die pfeifen nämlich großflächig auf die große Leinwand – und zocken lieber. Zuletzt aber sind die Grenzen etwas aufgebrochen: Die Adaption des erfolgreichen Post-Apokalypse-Spiels „Last Of Us“ fürs Serienfernsehen war sowohl beim Publikum als auch bei den Kritikern hochgeschätzt – und ein Riesenerfolg.
In diese Kerbe kann nun Super Mario hüpfen – auch wenn er sich an ein wesentlich älteres Publikum wendet: Die in den frühen 1980er-Jahren geborene Nintendo-Figur hat viele Eltern (und manche Großeltern) vor dem Game Boy gebannt. So nützten offenbar viele Familien das Osterwochenende, um in die bunte Welt der Nintendofiguren einzutauchen – diesmal passiv, als Kinobesucher, nicht als Spieler. Es wird, bei dem finanziellen Erfolg, nicht die letzte Game-Verfilmung gewesen sein.
Kommentare