Streit im Staatsballett Berlin: Empörung über Kurzzeit-Intendanz

Streit im Staatsballett Berlin: Empörung über Kurzzeit-Intendanz
Die beiden Co-Intendanten Johannes Öhman und Sasha Waltz hatten nach nur wenigen Monaten ihren Rückzug erklärt.

Die Tänzer und Tänzerinnen des Staatsballetts Berlin haben die Rücktrittsankündigung der Co-Intendanten Johannes Öhman und Sasha Waltz scharf kritisiert. Die Entscheidung habe unter den Künstlern für Empörung gesorgt, hieß es in einer Erklärung des Ballett-Vorstands, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

"Mehr noch sind wir enttäuscht, dass wieder einmal wir Tänzerinnen und Tänzer die Leidtragenden dürftigen Kulturmanagements sind", hieß es in der Mitteilung des Ballett-Vorstands vom Mittwochabend.

Seit August 2019 im Amt

Der Choreograph Öhman und die Tanzregisseurin Waltz hatten nach nur wenigen Monaten an der Spitze des Staatsballetts am Mittwoch erklärt, dass sie ihre gemeinsame Intendanz Ende 2020 aufgeben. Sie hatte erst im August 2019 begonnen. Ursprünglich sollten die beiden bis zum Ende der Saison 2024/25 bleiben.

Bei ihrem Antritt hätten die Intendanten einen Dreijahresplan angekündigt, um das Staatsballett wieder an die europäische Spitze zu bringen. Nun offenbare sich "die Oberflächlichkeit dieser Pläne", heißt es in der Erklärung. Das Vertrauen in die Fähigkeit des Berliner Senats, die Kompanie "wohl überlegt in die Hände einer ehrlich engagierten Ballettdirektion zu geben", sei erschüttert. Es stelle sich jetzt die Frage, wie das Ensemble mit einer künstlerischen Leitung weiter zusammenarbeiten solle, die ohnehin kurzfristig gehen wolle.

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