Staatsoper 2023/24: Viele Stars, neue Preise und ein Abgang

Staatsoper 2023/24: Viele Stars, neue Preise und ein Abgang
Direktor Bogdan Roščić präsentiert 2023/’24 elf Premieren, ein Bartoli-Fest, freut sich über gute Zahlen, muss aber ab 2025 auf Martin Schläpfer als Direktor des Wiener Staatsballetts verzichten.

Elf Premieren, davon sechs Opernneuproduktionen in der Spielzeit 2023/’24 und eine bisherige Saisonauslastung von etwa 98,5 Prozent – Bogdan Roščić kann durchaus zufrieden sein. Eine Baustelle aber gibt es im Haus am Ring (und das nicht nur dort). „Ich habe, nachdem mein Vertrag bis 2030 verlängert wurde, Martin Schläpfer eingeladen, ebenfalls bis 2030 als Direktor des Wiener Staatsballetts zu bleiben. Er hat meine Einladung leider abgelehnt.“

Soll heißen: Die Staatsoper muss sich – gemeinsam mit der Wiener Volksoper – Gedanken über die Zukunft des Balletts und seine Leitung machen. Keine Gedanken muss sich Roščić über die Auslastungszahlen machen. „In der ersten Post-Corona-Saison ohne Einschränkungen liegen wir derzeit bei fast 98,5 Prozent Sitzplatzauslastung. Es beginnt, die Normalität wieder einzuziehen in der Staatsoper“, so die kaufmännische Geschäftsführerin Petra Bohuslav bei der Programmpräsentation.

Abonnements und Zyklen sind ab dem 17. April bestellbar. Der Kartenverkauf  für Vorstellungen im September und Oktober startet am 2. Mai 2023 um 10.00 Uhr, ebenso können ab diesem Zeitpunkt für alle Aufführungen ab November Karten vorbestellt werden.

Im Rahmen einer Matinee (11. 30 Uhr) auf der Bühne der Wiener Staatsoper werden am Sonntag, 16. April 2023  Direktor Bogdan Roščić, Musikdirektor Philippe Jordan und Ballettchef Martin Schläpfer das Programm für 2023/’24 vorstellen.

Vier Prozent

2023/’24 allerdings werden die Kartenpreise in einigen Kategorien um etwa vier Prozent erhöht. Roščić: „Die letzte Preiserhöhung gab es 2018, seitdem beträgt die kulminierte Inflation 19 Prozent. Da können Sie sehen, wie zurückhaltend die knapp vier Prozent sind.“

Was man dafür zu sehen und zu hören bekommt? Einiges. So wird es gleich zwei Puccini-Premieren geben. Die Hausdebütantin Tatjana Gürbaca setzt dessen „Il Trittico“ in Szene; Philippe Jordan dirigiert die drei Einakter mit verschiedenen Besetzungen. Neu kommt auch Giacomo Puccinis „Turandot“ in der Deutung von Claus Guth, mit Franz Welser-Möst am Pult sowie Asmik Grigorian und Jonas Kaufmann.

Endlich ist am Ring zudem „Le Grand Macabre“ von György Ligeti zu erleben. Jan Lauwers inszeniert und choreografiert; am Pult steht Pablo Heras-Casado. Barrie Kosky vollendet mit „Così fan tutte“ seinen Mozart/Da Ponte-Zyklus; Philippe Jordan ist wieder sein Partner. Wagnerianer dürfen sich auf einen neuen „Lohengrin“ freuen, den Christian Thielemann leiten wird. Die Titelpartie singt David Butt Philip, als Elsa ist Malin Byström zu hören. Regie führen Jossi Wieler und Sergio Morabito. Dazu gibt es mit „Animal Farm“ (nach George Orwell) eine neue Oper von Alexander Raskatov, die Damiano Michieletto) in Szene gesetzt und von Alexander Soddy dirigiert wird.

50 verschiedene Werke zeigt das Haus am Ring in der kommenden Spielzeit, auch neun Wiederaufnahmen sind dabei. Der Premierenreigen aber beginnt am 6. Oktober mit  Giacomo Puccinis „Il Trittico“ (Tatjana Gürbaca, Philippe Jordan). Weiter geht es am 11. November mit „Le Grand Macabre“ von György Ligeti (Jan Lauwers, Pablo Heras-Casado). 

Es folgt Puccinis „Turandot“ am 7. Dezember (Claus Guth, Franz Welser-Möst), ehe am 28. Februar 2024 „Animal Farm“ von Alexander Raskatov (Damiano Michieletto, Alexander Soddy) Erstaufführung am Ring feiert. 

Am 29. April ist dann Richard Wagners „Lohengrin“ (Jossi Wieler/Sergio Morabito, Christian Thielemann) zu sehen. Mozarts „Così fan tutte“ (Barrie Kosky, Philippe Jordan) hat am 16. Juni Premiere. „Das verfluchte Geisterschiff“ von Richard Wagner und Gerald Resch läuft ab 16. Dezember aus, das Werk „Elektrische Fische“ ist  ab Jänner 2024 auf Tour.  Das  Cecilia-Bartoli-Spezial „Barocchissimo“ (drei unterschiedliche Titel von Händel über ein „Gender-Duell“ bis Farinelli) findet von 6. bis 11. Juli statt. 

Drei Gastspiele

Für Kinder und Jugendliche setzt Nina Blum „Das verfluchte Geisterschiff“ von Gerald Resch als Stationentheater im Haus in Szene; das Werk „Elektrische Fische“ der österreichischen Komponistin Hannah Eisendle soll durch Schulen ziehen. Und unter dem Titel „Baroccissmo“ ist Cecilia Bartoli im Juli 2024 mit drei Gastspielen (eines davon mit John Malkovich) am Ring zu erleben.

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