Experten sprechen von "schwachem Song-Contest-Jahr"

Cheeeeese: Diese jungen Damen und Herren wollen Österreich beim Song Contest vertreten.
Wer soll Österreich beim Eurovision Song Contest vertreten? Heute fällt die Entscheidung im Kampf um das Erbe der Wurst.

Heute entscheiden das Fernsehpublikum und eine internationale Jury, wer Österreich beim Song Contest vertritt (20.15, ORFeins). Es wird spannend: Ein klarer Favorit zeichnet sich kurz vor dem Finale nicht ab. Der KURIER hat mit einigen Song Contest-Beobachtern gesprochen und sie nach ihren Meinungen gefragt – die ebenfalls sehr unterschiedlich ausfallen.

Schwacher Jahrgang - Italien sticht heraus

Sascha Mutavdzic ist Gründer der Website Eurovision Austria (www.eurovision-austria.com). Musikalisch passe Celina Anns "Utopia" am Besten zum Song Contest, sagt er, das beste Gesamtpaket brächte Johann Sebastian Bass mit. Ein potenzielles Siegerlied sieht er aber nicht unter den sechs österreichischen Beiträgen. So wie 2015 überhaupt ein schwaches Song-Contest-Jahr sei: "Es wird relativ langweilig." Einzige Ausnahme: Der Schmachtfetzen "Grande Amore" der italienischen Tenor-Trios Il Volo. Mutavdzic: "Die anderen Länder machen es Italien heuer sehr leicht."

Johann Sebastian Bach war schon besser

Der deutsche DJ Ohrmeister schreibt für den Eurovision-Blog Prinz (www.prinz-esc.de). Ihm gefallen die Songs von Folkshilfe, Celina Ann und The Makemakes am Besten. In den ersten beiden Shows habe er Johann Sebastian Bass favorisiert – sei aber von dem "eher eintönigen und weniger mutigen" Stück enttäuscht. Auch Dawa gefielen ihm zu Beginn der Qualifikation besser; Zoe komme ihm zu klischeebeladen vor und wirke nicht mehr locker wie zu Beginn.

Mit Folkshilfe ins Tief?

Patrick Melbler, Österreich-Korrespondent der britischen ESC-Website Wiwibloggs (www.wiwibloggs.com), findet das Niveau der Lieder insgesamt nicht sehr hoch: "Es ist kein Lied dabei mit dem gewissen Wow-Effekt." Die einzigen, die aus seiner Sicht einen respektablen Platz erreichen könnten, seien Dawa, Celina Ann und Zoe. Er glaubt aber – wie auch Sascha Mutavdzic –, dass das österreichische Publikum sich für Folkshilfe entscheiden "und Österreich in ein erneutes Tief senden" wird.

Seine Einschätzung der rund 30 Kandidaten, die europaweit bereits feststehen: Ein klarer Favorit, wie zum Beispiel 2012, als die Schweden Loreen gewann, zeichnet sich nicht ab. "Es gibt einen großen Anteil von Balladen, weiblichen Solo-Artists und auch Duos." Siegeschancen sieht er für die finnischen Punker mit Downsyndrom, das estische Duo Elina Born & Stig Rästa, die Malteserin Amber und die Italiener Il Volo.

Hinweis: Mit dem KURIER durch die Auswahlshow - wir tickern ab 20 Uhr. Alle Infos zum Song Contest finden Sie hier.

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