Song Contest: Die Nerven liegen blank

SWEDEN-MUSIC-AWARD-EUROVISION
Zahlreiche Proteste in Malmö. Irischer Act spritzt Probe und verlangt Ausschluss Israels. Französischer Kandidat unterbricht seinen Auftritt und richtete einen Friedensappell an das Publikum.

Nur mehr wenige Stunde bis zum großen Finale des 68. Eurovision Song Contests - und die Nerven liegen blank. Bei der letzten Probe vor dem Megaevent in der Malmö Arena war etwa der irische Act Bambie Thug nicht live zu erleben - und äußerte zuvor laut der irischen Fernsehanstalt RTÉ die Erwartung an die EBU, Israel wegen Kommentaren im israelischen Fernsehen auszuschließen. Der französische Kandidat Slimane indes unterbrach sein Lied auf offener Bühne für eine Botschaft.

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So hatte der Kommentator im israelischen Sender Kan während der Halbzeitübertragung die Zuseher vor der Gothic-Performance von Bambie Thug gewarnt, da diese die gruseligste des Abends sei und schwarze Magie und satanische Symbole beinhalte. Auch hatte er darauf verwiesen, dass sich Bambie Thug wiederholt israel-kritisch geäußert habe. "Nun ist noch mehr Ärger und deutlich mehr Antrieb in mir", beschied Bambie Thug gegenüber dem Ausrichtersender RTÉ ihren Ansatz an den Auftritt am Abend. Die EBU beschied in einem Statement, dass man mit dem Sender KAN gesprochen und den respektvollen Umgang mit allen Kandidaten eingemahnt habe.

Der französische Sänger Slimane indes stoppte in der laufenden Probe während seines Liedes und betonte, er sei Musiker geworden, um Menschen in Liebe zusammenzubringen. Und weiters, im Bezug auf das ESC-Motto: "United by Music - aber mit Liebe und in Frieden."

Abseits der Debatte um das Antreten Israels beim Contest hat die EBU mit einer zweiten Front zu kämpfen: Der niederländische Sänger Joost Klein wird nach Beschwerde einer Produktionsmitarbeiterin nicht im Finale des 68. Eurovision Song Contest auftreten, wie wenige Stunden vor Beginn der Endrunde entschieden wurde (der KURIER hat berichtet). Der Grund seien polizeiliche Ermittlungen nach der Beschwerde einer Mitarbeiterin gegen Klein wegen eines "Vorfalls", der sich am Donnerstagabend ereignet haben soll. 

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