Eine große Winternachtsmusik

Eine große Winternachtsmusik
Schlechtes Wetter und herausragende Musik gab es beim „Sommernachtskonzert“.

Winterjacken. Hauben. Und klamme Finger, die Becher heißen Kaffees umklammern – nein, die Rede ist nicht von einem der groß gefeierten Winter-Skiopenings auf den diversen Gletschern Österreichs.

Sondern vom „Sommernachtskonzert“ der Wiener Philharmoniker, für das der Wettergott am Donnerstagabend kein rechtes Einsehen finden wollte. Regen und Wind, die schon den gesamten Donnerstag über Sorgen bereitet hatten, frischten just zum Start des Konzerts wieder ordentlich auf.

Die gute Nachricht daran: Die zehnte Ausgabe des bereits traditionellen Konzerts konnte planmäßig beginnen, wetterbedingt vor weit weniger Besuchern als in den Vorjahren. Die Beteiligten aber machten das Allerbeste daraus. Orchestervorstand Clemens Hellsberg begrüßte die regenbekleideten Besucher mit einem „herzlichen Willkommen zum Winternachtskonzert“ – denn „Sommernachtskonzert“ sei ja nur ein „Arbeitstitel“.

Also ließen sich die Wiener Philharmoniker und Dirigent Lorin Maazel vom Wetter nicht weiter beirren und boten (auf der vor Regen geschützten) Tribüne mit Blick auf die Gloriette eines der bisher künstlerisch hochwertigsten Sommernachtskonzerte. Ausschließlich Werke der beiden Jahresregenten Giuseppe Verdi und Richard Wagner (jeweils 200. Geburtstag) standen auf dem Programm; mit Tenor Michael Schade konnte ein prominenter Solist als Gast gewonnen werden.

Fotos aus Schönbrunn

Eine große Winternachtsmusik

Eine große Winternachtsmusik

Eine große Winternachtsmusik

Eine große Winternachtsmusik

Eine große Winternachtsmusik

Eine große Winternachtsmusik

Eine große Winternachtsmusik

SOMMERNACHTKONZERT SCHÖNBRUNN: MAAZEL
Eine große Winternachtsmusik

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konzert…
Eine große Winternachtsmusik

Eine große Winternachtsmusik

Eine große Winternachtsmusik

SOMMERNACHTKONZERT SCHÖNBRUNN: MAAZEL

Schade gab – wie übrigens auch der 83-jährige Maazel – sein Debüt beim Sommernachtskonzert. Und er präsentierte sich der Weltöffentlichkeit erstmals mit der Gralserzählung aus WagnersLohengrin“. Diese sang Schade sehr lyrisch, wie sein großes Vorbild Anton Dermota. Von Verdi gab es im Laufe des Abends unter anderem den Triumphmarsch aus „Aida“, die Tänze aus „Otello“ sowie die Ouvertüren zu „Luisa Miller“ (mit Laserprojektionen) und „La Forza del Destino“.

Aus dem Wagner-Repertoire wurden weiters u.a. Vorspiel und Liebestod aus „Tristan und Isolde“ gespielt, als furioses Finale stand der Walkürenritt auf dem Programm. Als Zugabe gab es dann noch „Wiener Blut“ – aber da waren schon nicht mehr alle Besucher am Gelände.

Denn nass und kalt blieb der Abend trotz musikalischer Leckerbissen, so mancher Besucher gab noch während des Konzertes auf – und eilte vielleicht zum Fernseher. Immerhin konnte man das Konzert nicht nur unterm Regen–, sondern auch am Bildschirm verfolgen: Der ORF war dabei und übertrug in etwa 70 Länder live.

Wer das Konzert aber dennoch verpasst hat, kann die herausragende Interpertation demnächst im Schutz der eigenen vier Wände genießen: Bereits am 7. Juni ist die CD (Sony) im Handel erhältlich; wenige Tage später erscheinen DVD und Blu-Ray.

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