Sommerbühnen: Was Sie in Kärnten und in Tirol diese Woche nicht verpassen sollten

Sommerbühnen: Was Sie in Kärnten und in Tirol diese Woche nicht verpassen sollten
Neben existenziellen Fragen geht es auch um das "Auslaufmodell Mann".

Die Sommerbühnen-Saison neigt sich langsam dem Ende zu. Im letzten Teil unserer Theatertipp-Serie geht es gleich in zwei Bundesländer, nach Kärnten und nach Tirol.

Leben und Tod

Bei den 36. Tiroler Volksschauspielen in Telfs stehen diese Woche neben Lesungen und Konzerten drei Theaterstücke am Programm, die sich den existenziellen Fragen des Lebens widmen. In Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben verhandelt Kaspar mit dem Tod über den Zeitpunkt seines Ablebens – und muss für seinen vermeintlichen Sieg einen hohen Preis zahlen. Das Stück von Kurt Wilhelm nach einer Erzählung von Franz von Kobell ist eine Mischung aus Komödie und Mysterienspiel und wurde erfolgreich aus dem Bairischen in den Tiroler Dialekt übertragen. Die Inszenierung von Markus Völlenklee, der auch gleichzeitig den Tod mimt, ist am 23., 24., 25., 26. und 27. August im Himmels-Zirkuszelt am Thöni-Festplatz zu sehen.

In Hamlet ist tot. Keine Schwerkraft begeben sich sechs Personen auf die Suche nach sich selbst – und merken, dass sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen müssen, wenn sie eine Veränderung wollen. Das groteske Drama von Ewald Palmetshofer unter der Regie von Susi Weber wird am 21. und 22. August im Großen Rathaussaal in Telfs aufgeführt.

Der britische Autor Anders Lustgarten erzählt in Lampedusa die Geschichte zweier auf den ersten Blick ungleichen Personen: Fischer Stefano hat genug von den übertriebenen Hoffnungen der Flüchtlinge, die auf der italienischen Insel stranden, während die junge Denise, die selbst Migrationshintergrund hat und in London bei einer Kreditfirma arbeitet, ob der Kaufsucht ihrer Mitmenschen nur den Kopf schütteln kann. Termine: 22. und 23. August im Kranewitter Stadl in Telfs. Infos: www.volksschauspiele.at

Irrenanstalten und WGs

Heiterer geht es in Kärnten bei den Komödienspielen Porcia in Spittal an der Drau zu, die heuer im Zeichen deutschsprachiger Autoren stehen. Neben der humoristischen Seite sind die Stücke aber durchaus auch gesellschaftskritisch. In Oliver 2.0 von Folke Braband wird etwa erörtert, wie das „Auslaufmodell Mann“ ersetzt werden könnte. Die Lösung kommt – wie der Titel vermuten lässt – aus dem Internet. Das Stück mit Katharina Solzbacher und Mirko Roggenbock steht am 21. und 27. August am Programm.

Einen chaotischen Familienausflug in eine vermeintliche Irrenanstalt gibt es in Pension Schöller zu sehen. Ein Onkel möchte seine Villa in eine Psychiatrie verwandeln und fährt zu Recherchezwecken nach Wien. Sein Neffe zeigt ihm jedoch anstelle der versprochenen Klinik die Pension Schöller. Die Komödie von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby in der Fassung von Hugo Wiener wird am 22., 25. und 26. August gezeigt.

Vorurteile werden in Achtung Deutsch mit einem Augenzwinkern hinterfragt. In dem Stück von Stefan Vögel beziehen ein Deutscher, ein Italiener, ein Syrer, eine Französin und ein Wiener eine WG – und geraten dabei aneinander. Die Inszenierung von Christine Wipplinger sorgt am 23. und 26. August für Lacher.

Ferdinand Raimunds Der Verschwender erzählt am 24. August die Geschichte von Herrn von Flottwell, der Geld wie Gefühle großzügig verteilt – dabei hat er nur einen einzigen treuen Freund. Regie führt Angelica Ladurner, die auch das aktuelle politische Geschehen in ihre Fassung miteinfließen ließ. Infos: www.ensemble-porcia.at

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