Sex ist fehleranfällig: "Porno" im Rabenhof
Die clevere Kalkulation des Rabenhof-Theaters ist aufgegangen: Der Stücktitel "Porno" und die Aussicht, Robert Heinrich Palfrader zu erleben, wie er einen Text über das Wichsen vorträgt, trieben die Promis und die Fernsehteams in Scharen ins Gemeindebautheater.
Der Abend ist eine Art szenische Collage aus Texten des gleichnamigen Buches (Czernin-Verlag), in dem Autoren wie Thomas Glavinic, Julya Rabinowich oder Palfrader skurril-literarische Beiträge zum Thema Sexualität lieferten. Regie bei Buch und Bühnenversion führte die KURIER-Autorin Ela Angerer.
In wenigen Probentagen entstand eine kurzweilige Aufführung, die ihren Charme aus ihrer improvisierten Skizzenhaftigkeit bezieht. Ja, es passieren auch Pannen und Hänger - und genau das ist stimmig: Auch beim Sex soll es ja manchmal so etwas geben.
"Porno" ist ein irreführender Titel. In Pornos geht es meist um perfekte, glänzende Sexualität. Diese Aufführung behandelt Sex, wie er in Wirklichkeit ist: fehleranfällig, oft patschert, kompliziert.
Philipp Hochmair (eben noch in Salzburg in "Faust" zu sehen), Robert Palfrader, Manuel Rubey und Jaschka Lämmert spielen, lesen, singen und tanzen sich durch einen angenehm knappen, intensiven Abend.
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