Unsterbliche Metal-Schlager mit Iron Maiden

Unsterbliche Metal-Schlager mit Iron Maiden
Trotz der Absage von Motörhead herrscht beim neuen Seerock-Festival bei Graz beste Stimmung.
Der erste Tag beim Seerock-Festival auf dem Schwarzlsee-Gelände nahe Graz wurde trotz strahlenden Sonnenscheins durch eine unerfreuliche Nachricht getrübt: Motörhead, als zweiter Headliner am Samstag geplant, und für viele DAS Ereignis dieses Festivals, mussten ihren Auftritt absagen. Sänger und Bassist Lemmy Kilmister - eine echte Symbolfigur des Rock- sitzt aus gesundheitlichen Gründen in London fest. Kilmister leidet an Hämatomen und bekam von den Ärzten Flugverbot. Kilmister ist beinahe 70 und ernährt sich im wesentlichen von Cola-Jack-Daniels und Zigaretten. Sein schwacher Gesundheitszustand kommt also wenig überraschend.

Brütende Hitze

Ex-Metallica-Bassist Jason Newsted
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Am Freitag wurden auf dem neu gegründeten Hardrock-Festival etwa 15.000 Besucher registriert. Die Stimmung war - trotz oder wegen der brütenden Hitze - großartig und friedlich.

Newsted, die Band um den ehemaligen Metallica-Bassisten Jason Newsted, kam mit ihrem brutal runter geknüppelten Rock bestens an, der Chef überraschte mit einer rauen, aber starken Gesangsstimme und einer Coverversion seiner Exband: "Whiplash".

Metaller mit Pandabären-Schminke: Behemoth
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Behemoth unterhielten im Anschluss mit ihrem Black-Death-Metal das Publikum gut, ihre Pandabären-Schminke wirkte bei hellem Sonnenschein und Temperaturen um die 35 Grad aber beinahe unfreiwillig komisch.

Einen ersten Höhepunkt beim Seerock lieferten erwartungsgemäß Stone Sour ab.

Corey Taylor von Stone Sour
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Die Gruppe um Sänger Corey Taylor und Gitarrist James Root - beide hauptberuflich bei den Maskenmännern von Slipknot tätig - sind auf Tonträger wie live eine bärenstarke Band. Ihr inspirierter Metal zwischen hart und herzlich faszinierte das Publikum, Toilettefehler wie eine gepunktete rosa Gitarre konnten da kaum stören.

Iron Maiden knallen wie eh und je

Mit dem Konzert des Headliners Iron Maiden ging der erste Tag des Seerock-Festivals überaus würdig zu Ende. Die Band ist derzeit mit der Neuauflage ihrer "Seventh Son Of A Seventh Sun"-Tournee unterwegs, die der Autor dieser Zeilen bereits 1988 auf dem "Monsters Of Rock"-Festival in Bochum sehen konnte. Eine grandiose Show, rund um die Songs ihres vielleicht interessantesten Albums und weitere große Hits gebaut.
Iron-Maiden-Sänger Bruce Dickinson
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Die Band spielt heute fast noch besser als damals, die Arrangements für drei Gitarren bewähren sich live bestens. Sänger Bruce Dickinson ist grau und schmal geworden, singt aber so gut wie immer. Unsterbliche Metal-Schlager wie "Two Minutes To Midnight", "The Clairvoyant" oder "The Trooper" knallen wie eh und je. Gleichzeitig wirkt das Spektakel niemals retro, sondern inspiriert und vital. Fazit: Iron Maiden sind eine kraftvolle, aufregende Band, von der noch viel zu erwarten ist, selbst wenn die Musiker bereits um die 60 sind.

Hochprozentiger Ersatz für Motörhead

Am Samstag geht das Seerock-Festival am Schwarzlsee bei Unterpremstätten mit den Auftritten von Oomph!, Slayer und dem Headliner Limp Bizkit zu Ende. Für den aus erwähnten Gründen verhinderten Co-Headliner Motörhead konnten die Veranstalter hochprozentigen Ersatz finden: Die Spaß-Rocker Alkbottle aus Wien mit Frontman Roman Gregory springen kurzfristig für Lemmy Kilmister ein.

www.see-rock.at

TIPP: Mehr Fotos vom Seerock-Festival auf Volume.at

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