Schräge Vater-Tochter-Beziehung für Oscar

"Toni Erdmann" mit Peter Simonischek geht für Deutschland ins Rennen um den Auslands-Oscar.

Deutschland jubelt und Österreich ein bisschen: Die deutsch-österreichische Koproduktion "Toni Erdmann" wurde als bester nicht-englischsprachiger Film in die Liste der Oscar-Nominierten aufgenommen. Damit ist der Film einer unter fünf Kandidaten für den Auslands-Oscar. Die schräge Tragikomödie von Regisseurin Maren Ade, koproduziert von der österreichischen Coop 99, erzählt von einer angespannten Vater-Tochter-Beziehung. An der Seite von Sandra Hüller als verbissener Unternehmensberaterin spielt der österreichische Schauspieler Peter Simonischek die Hauptrolle des aufdringlichen Vaters, der seiner karrierebewussten Tochter mit falschen Zähnen und einer schlechten Perücke auf die Nerven geht (siehe Seite 28).

"Toni Erdmann" hat bislang eine Berg- und Talfahrt in Sachen Preisregen hinter sich: Der Film wurde bei seiner Premiere in Cannes mit frenetischer Begeisterung seitens des Publikums und der Kritik aufgenommen, erhielt aber von der Preisjury keine einzige Auszeichnung.

Dieses Versäumnis wurde dann bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises nachgeholt, wo "Toni Erdmann" gleich fünf Preise bekam.

Weniger Glück hatte die Dramedy wiederum bei Hollywoods Auslandsjournalisten: Bei der Verleihung des Golden Globe war "Toni Erdmann" zwar als bester nicht-englischsprachiger Film nominiert, ging aber leer aus.

Den letzten Auslands-Oscar konnte Deutschland mit "Das Leben der Anderen" einheimsen – doch das war vor zehn Jahren.

Der letzte Film, der offiziell für Deutschland ins Rennen um den Auslands-Oscar ging, war 2010 "Das weiße Band" von Michael Haneke.

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