Schafft es "Corsage" zu den Oscars?

Schafft es "Corsage" zu den Oscars?
Heute Nachmittag wird bekannt gegeben, welche Filme heuer zu den 95. Oscars nominiert werden.

Am Dienstag wird es ernst. Ab 14.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit gibt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Los Angeles bekannt, welche Filme heuer zu den 95. Oscars nominiert werden.

Besonderes Augenmerk richtet Österreich dabei auf die Frage, ob Marie Kreutzers Sisi-Film "Corsage" am 12. März in Hollywood um die Auslandsoscar mitrittert. So findet sich das Werk derzeit mit 14 anderen auf der Shortlist für den besten nicht englischsprachigen Film. 

Als Fixstarter in der Auslandskategorie gilt die deutsche Produktion "Im Westen nichts Neues" mit dem Wiener Schauspieler Felix Kammerer in der Hauptrolle.

"Weiß ich nicht, was ich mir wünschen soll"

Nachdem jedoch jüngst der Skandal um Darsteller Florian Teichtmeister ausbrach, der sich wegen Kinderpornografie vor Gericht verantworten muss, werden Kreutzers feministischem Film nur mehr geringe Chancen eingeräumt.  "Bis vor ein paar Tagen haben wir natürlich auf eine Nominierung gehofft. Jetzt weiß ich nicht, was ich mir wünschen soll", so Kreutzer in einem Interview gegenüber der Süddeutschen Zeitung.

Zurückziehen wollte die Regisseurin nicht, schließlich sei Teichtmeister nur einer von vielen Beteiligten am Film. "In 'Corsage' stecken jahrelange Arbeit und viel Liebe von vielen Menschen. Deshalb tut es ja auch so weh, dass der Film immer mit diesen grauenvollen Taten behaftet sein wird", so Kreutzer.

Die Szenen mit Teichtmeister nach Bekanntwerden der Gerüchte herauszuschneiden oder mit einem anderen Schauspieler nachzudrehen wäre laut Kreutzer allein schon aus finanziellen Gründen nicht möglich gewesen. Außerdem hätte man sich vertragsbrüchig gemacht.

Ruzowitzky

Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky gab bei "Im Zentrum" auf ORF 2 zu bedenken, dass man nicht darum bitten könne, nicht nominiert zu werden. Die Stimmzettel seien ausgefüllt.

"Man könnte aber die internationale Aufmerksamkeit, die man jetzt hat, nutzen, um ein Statement zu machen, sich zu distanzieren, sich weniger selber als Opfer zu sehen, sondern die wirklichen Opfer - die Kinder - in den Vordergrund zu stellen", meinte der Regisseur.

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