Tobias Moretti wird neuer "Jedermann"

"Jedermann" Tobias Moretti und die neue "Buhlschaft", Stefanie Reinsperger
Und Stefanie Reinsperger die neue Buhlschaft. Hinterhäuser: "Hochinteressante Neubesetzungen". Inszenierung wird "neu aufgesetzt"

Tobias Moretti wird der neue "Jedermann" der Salzburger Festspiele. Das gab der ebenfalls neue Intendant Markus Hinterhäuser am Donnerstag in Wien bekannt. Auch die prominenteste Kleinrolle der Festspiele wird neu besetzt: Stefanie Reinsperger folgt als Buhlschaft auf Miriam Fussenegger.

Moretti übernimmt den "Jedermann" von Cornelius Obonya. 2017 wird er erstmals auf dem Domplatz Hofmannsthals Spiel vom Sterben des reichen Mannes geben - aber noch nicht in einer neuen Inszenierung, sondern in der bekannten der letzten Jahre. Die Neuinszenierung soll gerüchtehalber zum 100-Jahr-Jubiläum 2020 folgen, davor soll die Inszenierung aufgefrischt werden.

Notwendig wurde die Neubesetzung für das Traditionsstück von Hugo von Hofmannsthal, nachdem Obonya ebenso wie seine Partnerin Fussenegger angekündigt hatten, im kommenden Jahr nicht mehr am Salzburger Domplatz im Einsatz zu sein. Das gesamte Programm für die erste Festspielausgabe unter dem 58-jährigen Hinterhäuser (21. Juli bis 30. August 2017) wird dann am 10. November in Salzburg präsentiert.

Hinterhäuser lobte die "hochinteressanten Neubesetzungen", die die neue Schauspielchefin Bettina Hering vorgenommen hat. "Jeder Zeit ihren Jedermann", sagte Hering. Sie wolle eine "kräftige Neuaufsetzung" des "Jedermann" für 2017 entwickeln. Moretti sei "unser Mann fürs Feine", es ist "ein Fest, dass du unser ,Jedermann' bist".

"Ich freue mich sehr, dass ich endlich vor Sie treten kann. Wir haben uns das Ganze wahrlich nicht leicht gemacht, wir alle nicht. Auch ich in meiner Entscheidung nicht. Aber dieser Aufbruch von Hinterhäuser und Hering hat mir so gut gefallen. Ich war entfacht, aber es gab sehr, sehr viele Dinge zu klären." Die Arbeit als Teufel und guter Gesell war eine "unglaublich interessante Arbeit". Es sei "gewaltig, was dieses Stück alles mit sich bringt. Es ist eine Theaterkonvention geworden, die man trotzdem immer wieder neu sichten muss."

Reinsperger zeigte sich "wahnsinnig dankbar und sehr glücklich": "Auch wenn es von der Presse als überholt empfunden wird - als ich das Stück das erste Mal im Original gesehen habe, ging es mir nicht so", sagte sie zum KURIER . "Es geht darum, darüber nachzudenken, was man in seinem Leben geleistet hat. Das kenne ich von meiner Generation, wir leben in einer leistungsorientierten Gesellschaft. Es geht darum: Was bleibt von einem über, wenn man geht? Das hat mich total berührt. Damit kann ich viel anfangen. Ich wollte mich gegen die Nostalgie wehren, aber die passiert, wenn man dort sitzt, es dunkler und kälter wird und sich die Menschen auf der Bühne verändern. Ich fand das so schön, wie viele Menschen da an dem Abend glücklich gemacht worden sind. Und dass es sich Österreich leistet, so etwas aufrecht zu erhalten."

Tobias Moretti wird neuer "Jedermann"
ABD0044_20161103 - WIEN - ÖSTERREICH: Die neue "Buhlschaft", Stefanie Reinsperger , am Donnerstag, 03. November 2016, im Rahmen einer Pressekonferenz der Salzburger Festspiele "Der Jedermann und seine Buhlschaft" in Wien. -. - FOTO: APA/HERBERT NEUBAUER
Weitere Rollen übernehmen: Roland Renner wird "der arme Nachbar", Edith Clever spielt Jedermanns Mutter (und wird eine Lesung im Landestheater absolvieren). Johannes Silberschneider übernimmt den "Glauben", Mavie Hörbiger die "Werke", Christoph Franken den "Mammon". Der gute Gesell und der Teufel werden von einem Schauspieler übernommen ("Inhaltlich wirklich sehr förderlich", sagt Hering), und zwar von Hanno Koffler. Peter Lohmeyer ("gespenstisch gut") bleibt der "Tod".

Die Präsentation im Livestream:

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