Vollendete, virtuose Meisterschaft

Starpianist Rudolf Buchbinder
Beethovens Klavierkonzerte in exemplarischer Form mit den Philharmonikern.

Rudolf Buchbinder und Ludwig van Beethoven – das ist seit Jahrzehnten eine für Musikfreunde ideale Kombination. Denn der Starpianist hat – egal, ob im Konzert oder auf Tonträger – seine hohe Beethoven-Kompetenz stets aufs Neue bewiesen.

Nun legt Rudolf Buchbinder die fünf Klavierkonzerte Beethovens auch auf drei CDs ( Sony, bis dato nur auf DVD erhältlich) vor, und man kommt bei diesem Live-Mitschnitt aus dem Wiener Musikverein aus dem Staunen kaum heraus.

Technische Vollendung? Ja, das ist bei diesem Künstler fast logisch. Aber wie aufregend Buchbinder die Werke interpretiert, wie viele Details der Pianist hörbar macht und wie er die Konzerte auch in einen historischen Kontext stellt, ist fabelhaft.

Man bemerkt die Einflüsse eines Haydn oder Mozart und kann auch Beethovens Suche nach seinem eigenen Stil nachvollziehen. Vor allem aber: Buchbinders unfassbare Virtuosität (die gespielten Kadenzen stammen alle von Beethoven selbst) ist nie Selbstzweck – sie dient immer dem Komponisten.

Dass die exzellenten Wiener Philharmoniker Buchbinders Partner sind, ist ein zusätzliches Atout. Denn die Dialoge zwischen Solist und Orchester laufen so natürlich, so spielerisch leicht und so pointiert ab, dass es eine Freude ist.

Bei den Salzburger Festspielen 2014 wird Buchbinder auch wieder Beethoven spielen. Im Mozarteum widmet er sich allen 32 Klaviersonaten, also dem so genannten „Neuen Testament“ der Klavierliteratur. Die Termine sind: 3., 4., 8., 12., 13., 19. und 20. August. Wer vorhören will, sei auf Buchbinders Live-Einspielung aus der Semperoper Dresden (auch Sony) aus dem Jahr 2011 verwiesen. Besser geht es wirklich nicht.

KURIER-Wertung:

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