Roy Lichtenstein Retrospektive

Roy Lichtenstein Retrospektive
Die Tate Modern in London zeigt eine große Retrospektive des Pop-Art-Künstlers Roy Lichtenstein.

Das Bild, mit dem alles anfing, hängt gleich am Eingang der großen Lichtenstein-Retrospektive in der Tate Modern in London. "Look Mickey" (1961) markiert den Start der revolutionären Pop-Art Bewegung, für die der Name Roy Lichtenstein (1923-1997) wie kein anderer steht. Auch die Gemälde "Whaam!" - 1966 von der Tate erworben - und "Takka Takka" - ausgeliehen vom Museum Ludwig in Köln - zählen zu den rund 125 Objekten der Ausstellung. "Das ist der Lichtenstein, den jeder kennt," sagte Kuratorin Sheena Wagstaff bei der Pressevorbesichtigung am Montag. "Aber es gab danach noch drei weitere Dekaden des Schaffens." Die Ausstellung erhebt den Anspruch, das Bild von Lichtenstein "zu vervollständigen." Sie wird vom 21. Februar bis zum 27, Mai gezeigt.

Bilder der Ausstellung

Roy Lichtenstein Retrospektive

lichtenstein3.jpg
Roy Lichtenstein Retrospektive

lichtenstein2.jpg
Roy Lichtenstein Retrospektive

lichtenstein1.jpg
Roy Lichtenstein Retrospektive

A worker poses with Roy Lichtenstein's Whaam! duri

Die Schau führt den Besucher in 13 Räumen von den Höhepunkten der Pop-Art-Bewegung der 1960er und 1970er Jahre bis hin zu den Spätwerken des Künstlers, von denen viele erstmals öffentlich gezeigt werden. Ein Raum ist allein den großen Aktgemälden gewidmet, die Lichtenstein in den 90er Jahren schuf. Die Modelle für seine kurvenreichen "Late Nudes" holte sich Lichtenstein aus den Comic-Heften - und stellte sich einfach vor, wie sie nackt aussehen würden.

Die Skulptur eines blondes Frauenkopfes - mit Lichtenstein-typischen schwarzen, roten und blauen Pünktchen übersät - sticht ins Auge. Neu in der Londoner Ausstellung ist auch die Präsentation riesiger Messing-Skulpturen im Art déco-Stil. Lichtenstein, der in den 1930er Jahren in New York aufwuchs, ließ sich dazu von den Innendekorationen der Kinos und Theater in der Metropole inspirieren.

Abstrakter Expressionismus

Ein ganzer Raum zeigt Lichtensteins Experimente mit dem frühen abstrakten Expressionismus im Amerika der späten 1950er Jahre, bevor er zur Pop-Art kam. Der Einfluss so großer Künstler wie Picasso, Monet, Matisse, Kandinsky und Mondrian auf Lichtenstein wird in Gemälden wie "Femme d'Alger" (1963), "Rouen Cathedral" (1969) und "Frolic" deutlich. Lichtenstein, der Picasso einmal als den "größten Künstler des 20. Jahrhunderts" bezeichnete, habe es auf einzigartige Weise geschafft, seinen eigenen Stil durch eine "Verschmelzung des Abstrakten mit dem Figurativen" zu finden, sagte Wagstaff, die inzwischen von der Tate zum Metropolitan Museum of Art (Met) nach New York gewechselt ist.

Die Ausstellung schließt mit einer Serie chinesischer Landschaften, die Lichtenstein in den Jahren vor seinem Tod 1997 schuf. Die "Simplizität" der chinesischen Kunst habe ihn fasziniert, heißt es dazu. Um die Vielseitigkeit des Pop-Art-Künstlers endgültig zu demonstrieren, wird parallel zu der Ausstellung Lichtensteins einziger Kurzfilm "Landschaften" gezeigt, den er 1971 drehte.

http://www.tate.org.uk

Kommentare