Rolling Stones: Rüpelrock und etwas zum Kuschäln

Rolling Stones: Rüpelrock und etwas zum Kuschäln
Das brüllend gute Rolling-Stones-Konzert, Song für Song (ohne "Rise Like A Phoenix").

Fünf Minuten vor 21 Uhr eröffneten die Rolling Stones mit einem brüllend-lauten "Start Me Up" ihr Konzert im Wiener Ernst-Happel-Stadion. Es folgte ein ebenso rüdes "You Got Me Rocking"Keith Richards schlug das Riff eher zu Brei, als es zu spielen. Aber das machte wenig: Hier ging es um Kraft, nicht um Subtilität. Das Publikum sah das ähnlich – und stand der Band in sachen Lautstärke nicht nach. Mick Jagger begrüßte die knapp 60.000 Besucher mit "Servus Wien" – und hatte schon gewonnen.

Es folgte mit "It’s Only Rock ’n Roll" der Tiefpunkt, den auch der schönste Abend haben muss: Keith Richards fielen die Blues-Licks runter, die Band verirrte sich auf der Suche nach dem Groove. Aber das machte genau gar nichts, niemand ließ sich den Spaß dadurch verderben (und immerhin: es war nur ein Lied – früher hörten sich ganze Stones-Konzerte so an). Mit einem entspannt rollenden "Tumbling Dice" fand die Band sofort wieder die Spur.

Danach kündigte Mick Jagger allen Ernstes etwas "Romantisches zum Kuschäln" an, es folgte tatsächlich "Angie", und wie die beiden Gitarristen und Jagger durch den Song schlichen, ganz vorsichtig, ganz zart, als hätten sie Angst, etwas kaputt zu machen – das berührte tatsächlich.

Mick Jagger blieb bei seinen Ansagen auf Deutsch – "Das iest unsärr vierzähntärr Bäsuch in Usterrrrreich" – und warf sich in den vielleicht interessantesten (und auf jeden Fall aktuellsten) Song des Abends, "Doom & Gloom" von 2012. Dieses Lied zeigt, wie die Stones heute klingen: Rüder und zugleich sumpfiger Punkrock, mitreißend groovend, voller Abgründigkeit, laut, vulgär und einfach packend.

Jetzt kam die kurioseste Ansage des Abends: "Das nächste Lied habt ihr gewählt im Internet. Wir haben versucht, ,Rise Like A Phoenix’ von Conchita Wurst ..." Gerade, als man zu überlegen begann, ob man das jetzt wirklich erleben will, spielten sie dann doch "Get Off Of My Cloud", erstaunlich gefühlvoll, mit schönen Background-Chören.

Fotos der Show

Rolling Stones: Rüpelrock und etwas zum Kuschäln

Rolling Stones …
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Es folgte der Höhepunkt: "Out Of Control", herrlich groovend, von Ronnie Wood mit Wah-Wah-Licks angetrieben, von Keith Richards mit Akkord-Zerlegungen aufgeputzt. Als einander Mick Jagger an der Mundharmonika und Richards mit inspirierten Soli umgartnen, hatte man das Gefühl, hier feiern zwei Große ihre musikalische Freundschaft. Danach kam "Honky Tonk Woman", laut, ungeschnäuzt, Prolo-Blues – so ein Spaß!

Danach die Richards-Solostücke: "You Got The Silver" wunderbar klein-, und "Can’t Be Seen" fast ebenso wunderbar großspurig. "Midnight Rambler" wird die erwartete Zirkusnummer für ihren virtuosen Ex-Gitarristen Mick Taylor. "Miss You" bringt das Publikum routiniert zum Tanzen, "Gimme Shelter" ist herrlich böse, "Jumping Jack Flash" eher ein Stolpering Jack Flash (macht nix), "Sympathy For The Devil" kreischt, "Brown Sugar" macht gute Laune. Der Zugabenblock mit "You Can’t Atways Get What You Want" und "Satisfaction" funktioniert, ohne abzuheben.

Fazit: Ein zu Recht frenetisch bejubeltes Konzert einer Band, die im 53. Jahr ihres Bestehens lauter, rüder und wütender klingt denn je.

Die Bandgeschichte der Rolling Stones

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