"Robin’s Hood“: Die etwas andere Fußball-Doku feiert Premiere

Für einige Schiedsrichterentscheidungen hat Robin wenig über.
Das Porträt eines ziemlich eigenwilligen Wiener Fußballvereins und dessen schrägen Präsidenten ist heute, Mittwoch, um 20.15 und 23 Uhr auf FM4 zu sehen.

Vieles wird zurzeit verschoben, abgesagt oder anders als geplant dargeboten. Auch die Fertigstellung von Jasmin Baumgartners erster Kinodokumentation ist ein Opfer des Coronavirus. Denn die diesjährige Diagonale in Graz wurde abgesagt - und damit auch die Uraufführung von „Robin’s Hood“

Im Mittelpunkt der etwas anderen Fußball-Dokumentation steht ein Wiener Amateur-Fußballverein und dessen Präsident, der seine Spieler verteidigt, als wären sie seine Kinder. Männer sehr unterschiedlicher Geburtsnationen spielen zusammen und glauben an das kleine Fußballwunder: „Wenn wir es schaffen, diese super sympathische Türken- und Moslem-Fraktion bei uns zu integrieren, mit den serbischen orthodoxen Nationalisten und den ungebildeten Schwabos und den Moslem-Hasser- Kongolesen, werden wir nicht nur wieder in die Oberliga, sondern auch in die Landesliga gehen", motiviert Robin seine Spieler vom RSV Wien.

In der Doku geht es mal mal liebevoll, mal ziemlich derb zur Sache. Rassistische Beleidigungen prasseln ständig auf die Mannschaft ein. „Beim Drehen war es teilweise so, dass uns die Kamera aus der Hand geschlagen wurde, wenn es zu einem Handgemenge gekommen ist. Die Szenen sind nur ein Auszug aus der Fußball-Amateurliga. Wenn ein Match am Wochenende war und drei dunkelhäutige Spieler am Feld waren, wurden drei rote Karten verteilt“, sagt Jasmin Baumgartner gegenüber FM4. Das öffentlich-rechtliche Jugendradio zeigt nach der Absage nun auch ausgewählte Filme aus dem Programm. „Robin’s Hood“ ist heute, Mittwoch, um 20.15 Uhr und danach noch einmal um 23 Uhr auf fm4.orf.at zu sehen.

 

"Robin’s Hood“: Die etwas andere Fußball-Doku feiert Premiere

Robin der Präsident - er lenkt, denkt und scheitert.

Verleih gesucht

Bei der Doku handelt es sich um eine Langszeitbeobachtung. Angefangen hat Jasmin Baumgartner mit den Dreharbeiten 2013, mit 23 Jahren und mitten in der Filmschule. Inzwischen hat sie auch bei Musikvideos Regie geführt - bei „Ciao Baby“ von Wanda etwa. Die Wiener Regisseurin hofft nun, bald einen Verleih für ihre Dokumentation und damit auch einen Termin für einen offiziellen Kinostart zu finden. Aber erst dann, wenn die Kinos wieder offen sind, versteht sich. 

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