"Rechnitz": Wenn Tote und Täter tanzen

Ein Toten- und Tätertanz im Theater in der Josefstadt: Sona MacDonald (im gelben Kleid) brilliert in der zentralen Rolle als „Gräfin“
Theater in der Josefstadt: Elfriede Jelineks Vergangenheits-Abrechnung bejubelt.

Vier Anläufe brauchte es, bis Elfriede Jelinek endlich in der Josefstadt ankam: Fast schien es, als hätte das Covid-Virus etwas dagegen, dass der einstige Bürgerschreck im Plüschambiente des achten Bezirks gespielt wird. Am Samstag war es soweit: Jelineks Stück „Rechnitz“ (Der Würgeengel)“, 2009 uraufgeführt, wurde gegeben. Jelinek in der Josefstadt – am Ende laut bejubelt – wer hätte das vor ein paar Jahren für möglich gehalten?

Massaker

Der Text befasst sich mit dem Massaker von Rechnitz. Der Fall steht beispielhaft für den Umgang Österreichs mit seiner Geschichte: Man versucht, sie zu vergraben, aber die Erde bricht immer wieder auf.

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