Puls4 und ORFeins vereint im Jammertal der TV-Quoten

Puls4 und ORFeins vereint im Jammertal der TV-Quoten
Der Mai bringt großen Sendern Stagnation bei junger Zielgruppe: Fußball spielt große Rolle, TV-Köche lassen kalt

Selbst mit dem schlechtesten Mai-Wert seines Bestehens ist der Marktführer bei den jungen Sehern, ORFeins, noch immer drei Mal so groß wie der nächst größere österreichische Privatsender, Puls4.

Und das gut 20 Jahre nach den ersten Gehversuchen privater TV-Sender. Das zeigen die Mai-Quoten auf Basis der für die Werbewirtschaft relevanten Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen. Auf Platz 2 (siehe Grafik unten) findet sich übrigens das „alte“ ORF2. Es folgt der sehr junge deutsche Private ProSieben. Puls4 stagnierte im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat ebenso wie die vor einem Jahr um kolportierte 23 Millionen erworbenen ATV-Sender (jeweils plus 0,1 Prozent). Nach einer phasenweise guten TV-Saison liegt man wieder dort, wo mit der Fusion begonnen wurde.

Dominanz

Das eingesetzte Kapital zurückzuverdienen, sollte trotzdem möglich sein: Der deutsche ProSiebenSAT.1-Konzern liegt mit all seinen Sendern, darunter Puls4 und ATV, bei 28,3 Prozent und dominiert den TV-Werbemarkt in Österreich. Alle ORF-Kanäle kommen hingegen auf einen Marktanteil von 24,6 Prozent – ORFeins und ORF2 steuern dazu 23 Prozent bei.

Zufrieden kann man bei Puls4 und Co trotzdem nicht sein. Am 4. Mai hatte man noch einen „historischen Rekord“ vermeldet: Einen Tagesmarktanteil von 18,6 Prozent dank toller Quoten beim Europa-League-Halbfinale Salzburg gegen Marseille.

Und dann kam ... wenig. Immerhin: Diese Fußball-Rechte hat man noch länger.

Ohne Wahl-Hype sind die Puls4-„Sommergespräche“ im Frühling bisher ein Quoten-Lüfterl: Kanzler Sebastian Kurz kam nur auf einen Marktanteil von 6,5 Prozent; noch weniger hatte Vize Heinz-Christian Strache zwei Wochen davor in der „Puls4 Arena“ mit 3,2 Prozent.

Puls4 und ORFeins vereint im Jammertal der TV-Quoten

Einrexen

Gar nicht geschmeckt hat jungen Sehern die Puls4-Unterhaltung: Zur besten Sendezeit schrumpften „Kochgiganten“ zu Quoten-Zwergen (wie schon zuvor das „Fashion Duell“ auch).

Womit man quasi auf Augenhöhe mit der ORFeins-Küche lag: „Meine Mama kocht besser als deine“ war zum Einrexen. Ende April auf einen späten, also schlechteren Sendeplatz verschoben, wurde es mit weiter schwachen Marktanteilen abgespielt. Auch in ORFeins rettete Fußball die Quote (Champions League, Russland-Länderspiel, Cup). Und der Song Contest mit einer Million Sehern. In ORF2 waren Harry und Meghan der Hit – es war zum Weinen.

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