Protestbrief von 1.500 Kulturschaffenden - und Protestaktion

Ruft zur Protestaktion auf: Gernot Kranner
Gefordert werden Planungsperspektiven. Gerhard Ruiss unterstützt die "Kunstwolke" am 27. März, die Gernot Kranner initiiert hat

Schauspieler besetzen seit Donnerstag das Odéon in Paris – aus Protest gegen die Schließung der Kulturstätten. Sie wollen die Aktion fortführen, bis es zufriedenstellende Antworten gibt.

In Österreich begnügt man sich mit einem Appell: 1.500 Kunstschaffende sowie 350 Kultureinrichtungen fordern in einem Protestbrief von der Politik, endlich Planungsperspektiven für Kunst und Kultur zu schaffen.

Die Nachreihung müsse, so Yvonne Gimpel (IG Kultur Österreich) und Gerhard Ruiss (IG Autorinnen Autoren) ein Ende haben: „Es gibt mehr und bessere Möglichkeiten für Kunst und Kultur, als sie jedes Mal von Neuem zu vertrösten und sich für ihr bisheriges Durchhalten zu bedanken.“ Im Brief heißt es unter anderem: „Wir sind fassungslos, mit welcher Ignoranz sich die Regierung und die Landeshauptleutekonferenz über die existenziellen Grundbedürfnisse der Kunst und Kultur hinwegsetzen“.

Es genüge nicht, „von der Bedeutung der Kunst und Kultur zu sprechen und sich um alles andere zu kümmern, nur nicht um sie“. Daher erwarte man „die sofortige Korrektur des derzeitigen Öffnungsplans und die Einbindung der Kunst und Kultur in die schon beschlossenen Öffnungsschritte“.

 

Gerhard Ruiss unterstützt zudem die Protestaktion, zu der der Sänger und Schauspieler Gernot Kranner aufgerufen hat: Am 27. März werden Künstler durch die Städte Österreichs ziehen und vor den neueröffneten Schanigärten ihre Kunst darbieten. „Wir sind gezwungen, ein verzweifeltes Zeichen zu setzen“, so Gernot Kranner. „Kunst und Kultur sind am Ersticken – wir müssen uns Luft machen!“

Ruiss erklärt: „Wir planen keine Demonstration im herkömmlichen Sinne. Wir ziehen eher in Form eines Stationentheaters durch die Straßen, halten vor dem einen oder anderen Schanigarten und zeigen auf diesem Weg unser Können. Wir erzeugen die erste Wiener Kunstwolke. Wir hoffen, dass viele unserem Beispiel an anderen Orten in Österreich folgen.“

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