Priscilla Presley auf Filmfestival in Venedig: „Wir hatten keinen Sex“

Durften trotz Streik der Schauspieler mit Ausnahmeregelung nach Venedig reisen:  Cailee Spaeny und Jacob Elordi in „Priscilla“ 
Sofia Coppola berührt mit ihrem feinen Porträt „Priscilla“, Woody Allen lenkt sich vom Tod ab und Priscilla Presley trägt eine Träne im Knopfloch

Priscilla Presley wollte eigentlich nicht an der Pressekonferenz teilnehmen. Nur Regisseurin Sofia Coppola und ihr Team saßen auf dem Podium, um über den Film „Priscilla“ zu sprechen, der die Liebesgeschichte zwischen der damals 14-jährigen Priscilla Beaulieu und Elvis Presley erzählt.

Priscilla Presley, gekleidet ganz in Weiß, hatte in der ersten Reihe im Publikum Platz genommen.

Schließlich kam sie aber doch, die Frage an die 78-jährige Witwe von Elvis Presley: Wie es denn für sie gewesen sei, ihr eigenes Leben auf der Leinwand zu sehen?

Priscilla Presley kämpft mit den Tränen: „Es ist sehr schwer, einen Film über sich selbst und seine große Liebe zu sehen. Sofia hat tolle Arbeit geleistet“, sagt sie schließlich bewegt: „Die Leute dachten immer, es sei Elvis nur um Sex gegangen, aber das stimmt nicht. Wir hatten keinen Sex. Er hat mein junges Alter respektiert. Unsere Beziehung beruhte auf einer tiefen, inneren Verbindung.“

Auf die Frage, mit welchem Teil des Films sie sich am meisten identifizierte, antwortet sie wie aus der Pistole geschossen: „Mit dem Ende.“

Tatsächlich endet Sofia Coppolas feinfühliges Mädchenporträt „Priscilla“ damit, dass die junge Frau den King of Rock verlässt – und ihr eigenes Leben startet.

Priscilla Presley auf Filmfestival in Venedig: „Wir hatten keinen Sex“

Priscilla Presley in Venedig

Priscilla Presley kämpft mit den Tränen: „Es ist sehr schwer, einen Film über sich selbst und seine große Liebe zu sehen. Sofia hat tolle Arbeit geleistet“, sagt sie schließlich bewegt: „Die Leute dachten immer, es sei Elvis nur um Sex gegangen, aber das stimmt nicht. Wir hatten keinen Sex. Er hat mein junges Alter respektiert. Unsere Beziehung beruhte auf einer tiefen, inneren Verbindung.“

Auf die Frage, mit welchem Teil des Films sie sich am meisten identifizierte, antwortet sie wie aus der Pistole geschossen: „Mit dem Ende.“

Tatsächlich endet Sofia Coppolas feinfühliges Mädchenporträt „Priscilla“ damit, dass die junge Frau den King of Rock verlässt – und ihr eigenes Leben startet.

Priscilla Presley auf Filmfestival in Venedig: „Wir hatten keinen Sex“

Sofia Coppola (zweite von links) kam mit Jacob Elordi, Cailee Spaeny und Priscilla Presley (re.) an den Lido

Minderjährig

Sofia Coppola, Tochter von „Apocalypse Now“-Regisseur Francis Ford, ist Spezialistin für Teenage-Angst und Coming-of-Age. Die schmerzvolle Entwicklung junger Mädchen zur Frau findet sich immer wieder in ihren oberflächenaffinen Filmen, von „The Virgins Suicides“ bis hin zu „Marie Antoinette“.

In „Priscilla“, basierend auf Priscilla Presleys Erinnerungen „Elvis und ich“, erzählt Coppola von der ersten Begegnung der 14-jährigen Priscilla mit dem zehn Jahre älteren Elvis Presley im Nachkriegsdeutschland von 1959. Ein Mann spricht das Mädchen in einem Lokal für US-Soldaten an und fragt sie, ob sie nicht Lust hätte, auf eine Party von Elvis Presley mit zu kommen.

Coppola achtet penibel darauf, keinerlei Andeutungen in Richtung sexueller Missbrauch zu machen – ein Punkt, den Priscilla Presley ja auch bekräftigte. Trotzdem lassen sich Assoziationen mit „Row Zero“, in der bis heute junge Frauen für Rockstars rekrutiert werden, nicht vermeiden. Elvis nimmt das verliebte Mädchen schließlich zu sich ins Haus. Und obwohl er Priscilla bis zur Heirat nicht anrührt, modelliert er sie nach seinem Geschmack zur jungfräulich-kindlichen Braut. In düster gehaltenen Bildern lässt Coppola ihre Protagonistin vom Jugendzimmer ins Boudoir von Elvis übersiedeln, wo Priscilla zwischen ausgestopften Leoparden und TV-Apparat auf den King wartet. Ihre Liebe ist groß, doch irgendwann ist die Sehnsucht nach dem eigenen Leben größer. Priscilla wird Elvis verlassen – zu Dolly Partons Song „I will always love you...“.

Priscilla Presley auf Filmfestival in Venedig: „Wir hatten keinen Sex“

Woody Allen auf dem Filmfestival in Venedig

Willkommen, Woody?

Ein Gast des Filmfestivals ist auch Woody Allen. Am Rande des Festivals gab es eine Protestaktion, unter anderem gegen ihn wegen früheren Missbrauchsvorwürfen.

Bei der Pressevorführung seines Films „Coup de Chance“ war davon nichts mehr zu spüren. Als sein Name auf der Leinwand erschien, hieß ihn das Publikum mit begeistertem Applaus willkommen.

Priscilla Presley auf Filmfestival in Venedig: „Wir hatten keinen Sex“

Boulevardkomödie von Woody Allen: "Coup de Chance"

Im Gegensatz zu Roman Polanskis missglücktem Werk, spult Allen in „Coup de Chance“ zumindest eine mild-amüsante Boulevardkomödie über ein Pariser Paar der High Society herunter. Es geht um Eifersucht, Seitensprung und Mord: „Das ist der Stoff für Drama und Komödie seit den Griechen“, verkündet Woody Allen gut gelaunt und mit fast 88 Jahren immer noch recht rüstig. Was den Tod betrifft, würde allerdings auch Humor nichts mehr nützen: „Der Tod ist eine üble Sache, der man nicht entkommt. Man kann sich nur davon ablenken.“

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