Politstreit um Leonardo da Vinci zum 500. Todestag
Der Da-Vinci-Tod ist natürlich auch Anlass für einen allumfassenden Ausstellungsreigen. Und das nicht nur in Italien: Im Louvre wird aus Anlass des 500. Todestages des großen italienischen Universalgenies rund um Da Vincis berühmtestes Werk, die „Mona Lisa“, eine wegweisende Ausstellung entstehen.
Was gleich einmal zum Wechseln politischen Kleingelds geführt hat: Die italienische Kulturstaatssekretärin, Lucia Borgonzoni von der Lega Nord, echauffierte sich über die „kulturelle Beschlagnahme“ Da Vincis durch die Franzosen (ohne jedoch zu erwähnen, dass es den italienischen Staat zu Lebzeiten Da Vincis noch gar nicht gegeben hat und der Künstler in Frankreich gestorben und begraben ist).
Im Louvre hängen die meisten Leonardo-Gemälde weltweit. Das Museum hat sich in Italien aber um weitere wichtige Werke bemüht – blitzte aber mit vielen Anfragen ab, u.a. bei Eike Schmidt, Direktor der Uffizien in Florenz und demnächst Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums in Wien. Drei vom Louvre als Leihgabe angefragte Werke seien zu fragil für den Transport, sagte Schmidt laut New York Times. Und die Franzosen hätten mit dem Politstreit angefangen.
Dennoch ist klar, dass die Schau im Louvre (ab 24. Oktober) einer der Höhepunkte des gesamten Leonardo-Jahres 2019 wird.
Die Uffizien haben schon mit einer Da-Vinci-Schau gestartet: Noch bis zum 20. Jänner ist der „Codex Leicester“, eines der bedeutendsten Manuskripte von der Hand Leonardos, zu sehen.
Auch in England – die Queen besitzt viele Zeichnungen – und in französischen Touristengebieten wird das Renaissance-Genie 2019 groß gewürdigt.
Zuschreibung
Und auch die neue Louvre-Dependance in Abu Dhabi hätte eigentlich das passende Stück zum Leonardo-Jahr: Dort sollte schon „Salvator Mundi“, das mit 450 Millionen Dollar teuerste je bei einer Auktion verkaufte Bild, zu sehen sein. Doch die Ausstellung des Werkes wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Gerüchte, dass das Werk gar nicht von Leonardo sein könnte, wurden so weiter genährt. Ob es in Abu Dhabi 2019 eine glanzvolle Präsentation geben wird, ist offen.
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