Politprozess: Fugees-Rapper Pras Michel schuldig - 20 Jahre Haft drohen

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Dem Musiker wurde vorgeworfen, Agent Chinas zu sein und illegale Wahlkampfspenden ermöglicht zu haben.

In einem Aufsehen erregenden Prozess ist der ehemalige Rapper der Fugees, Pras Michel, schuldig befunden worden. Ihm drohen 20 Jahre Haft. Dem Musiker wurden Beihilfe zur illegalen Beeinflussung zweier US-Präsidenten, Verschwörung und Zeugenbeeinflussung vorgeworfen – und dass er ein Agent Chinas ist.

Nun wurde er in zehn Anklagepunkten schuldig befunden, darunter Zeugenbeeinflussung, Geldwäsche und illegales Lobbying, berichtet die New York Times. Das Strafmaß wird später festgelegt.

Die Geschichte hinter dem Prozess:

Politisches Engagement mit Hürden

Michel wollte sich nach dem Höhepunkt der Fugees-Karriere für Barack Obama politisch einsetzen. Dabei geriet er in das Umfeld von Jho Low, eines Geschäftsmannes aus Malaysia. Der war eine Zeit lang ein Shooting Star der Finanzwelt, versammelte Künstler und andere Stars um sich, finanzierte den Film „Wolf Of Wall Street“, lud zu spektakulären Partys – und soll einem malayischen Fonds (bezeichnet als 1MDB) 4,5 Milliarden Dollar gestohlen haben. Laut Staatsanwaltschaft soll der Rapper in den 2010er-Jahren Low dabei geholfen haben, illegale Spenden an Barack Obama zu verschleiern (Nicht-Amerikaner dürfen in den USA keine Politspenden leisten). Und später soll der Musiker auch Lows Interessen gegenüber Donald Trump vertreten haben – und dafür Millionen bekommen haben.

Ebenso sollen Low und Michel bei Trump im Namen der chinesischen Machthaber dafür lobbyiert haben, dass die USA einen chinesischen Dissidenten, Guo Wengui, ausliefern (was am Ende nicht geschah).

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