Picasso gegen den Krieg: "Guernica" ist 75

Picasso gegen den Krieg: "Guernica" ist 75
Das Anti-Kriegs-Gemälde "Guernica" sollte seinerzeit die Augen der Welt auf den späteren Diktator Franco lenken.

Am Donnerstag den 12. Juli, vor 75 Jahren, wurde "Guernica", neben "Les Demoiselles d`Avignon" das bekannteste Gemälde Picassos, erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Für wenig Geld sollte der Maler für die spanische Regierung die große Attraktion des spanischen Pavillons auf der Weltausstellung 1937 in Paris malen. Damit wollte Spaniens republikanische Regierung international auf ihren Kampf im Bürgerkrieg gegen die Truppen des späteren Diktators Francisco Franco aufmerksam machen.

Picasso (1881-1973) hatte sich nach dem Erhalt des Auftrags Anfang des Jahres 1937 mehrere Monate schwer damit getan, Ideen für die Motive zu sammeln, die er auf der riesigen Leinwand darstellen sollte. Die Bombardierung der Kleinstadt Guernica im spanischen Baskenland durch die "Legion Condor" des deutschen Nazi-Regimes am 26. April 1937 lieferte ihm die entscheidende Inspiration. Das 7,77 mal 3,49 Meter große Gemälde, ein Aufschrei gegen Krieg und Zerstörung, wird zu den bedeutendsten Kunstwerken des 20. Jahrhunderts gezählt.

Tage) nennen. Dies ist die Zeit, in der Picasso das "Guernica"-Bild damals in Paris gemalt hatte. Hollywoodstar Antonio Banderas, der ebenso wie Picasso aus Málaga stammt, wird den Künstler spielen, Gwyneth Paltrow übernimmt die Rolle der französischen Fotografin und Picasso-Geliebten Dora Maar. Die Dreharbeiten sollen am 12. September beginnen.

Streit um das Werk

Das Gemälde war in den ersten Jahren nach seiner Fertigstellung kreuz und quer durch die Welt gereist. Nach dem Ende der Weltausstellung in Paris sah es Großbritannien, Skandinavien und New York. Picasso verlangte, dass es erst nach Spanien gebracht werde dürfe, wenn in seiner Heimat wieder eine Demokratie herrsche. Sechs Jahre nach dem Tod des Diktators gelangte das Bild 1981 an Bord einer Linienmaschine nach Madrid. Die Presse sprach damals von der "Heimkehr des letzten Verbannten aus dem Exil". Dabei konnte von einer Heimkehr streng genommen nicht die Rede sein, denn das Werk war bis dahin nie in Spanien gewesen.

Das Gemälde gehört heute zur Kollektion des Königin-Sofía-Museums in Madrid und ist dessen Hauptattraktion. Über den Standort gibt es in Spanien jedoch immer wieder Streit und Debatten. Das nur 300 Meter entfernt gelegene Prado-Museum hätte das Bild auch gerne gezeigt. Politiker aus dem Baskenland sind der Ansicht, das Werk gehöre nach Guernica oder in eine andere baskische Stadt.

Die spanische Regierung lehnte solche Forderungen aber stets ab. Sie verwies unter anderem darauf, dass das Gemälde sich in einem heiklen Zustand befinde und in keinem Fall transportiert werden dürfe. Experten hatten 129 Schadstellen festgestellt. Nach einem Gutachten ist die Leinwand brüchig, die Farbschicht weist an vielen Stellen Risse auf.

Antonia Banderas als Picasso?

Picasso gegen den Krieg: "Guernica" ist 75

Die Entstehung des Monumentalwerks vor 75 Jahren soll nun auch verfilmt werden. Der spanische Regisseur Carlos Saura ("Bluthochzeit", "Carmen") will seinen geplanten Kinofilm "33 dias" (33 Tage) nennen. Dies ist die Zeit, in der Picasso das "Guernica"-Bild damals in Paris gemalt hatte. Hollywoodstar Antonio Banderas, der ebenso wie Picasso aus Málaga stammt, wird den Künstler spielen, Gwyneth Paltrow übernimmt die Rolle der französischen Fotografin und Picasso-Geliebten Dora Maar. Die Dreharbeiten sollen am 12. September beginnen.

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