Gemäß dem Motto des heurigen Festivals „Tutto Mozart“ wurde das Konzert im Großen Festspielhaus von zwei Symphonien des Salzburger Genius umrahmt. Zuerst von der „Pariser“, und schließlich erlauschte man in festlicher Heiterkeit die in Verklärung gipfelnde „Jupiter“- Symphonie. Vom Dirigenten mit sorgsamer Dynamik gesteuert, erlebte man sie als Höhepunkt Mozartscher Sinfonik gemäß ihrem Beinamen im strahlenden Glanz und großer Spielfreude.
KURIER-Wertung: 4 Sterne
Es wurde getanzt, getrunken, gekifft, Fußball gespielt: Ein buntes Völkchen agierte in der Abflughalle eines Flughafens. Dahinter auf Videos abgestellte oder überfliegende, auch brennende Flugzeuge. Als Begegnungsort von Menschen sieht Davide Livermore diesen imaginären Airport „Lorenzo da Ponte“, wo die Passagiere auch mit Verspätungen, Wetterstürmen und Explosionen zu kämpfen haben. Hier begann die Reise durch den „tollen Tag“, das Opernpasticcio „Une folle journée“ des Festivals, welches sich Intendantin Cecila Bartoli ausgedacht hatte.
Von hier konnte man nach Sevilla, Palermo oder Neapel fliegen, den Schauplätzen der Da-Ponte-Opern „Le nozze di Figaro“, „Don Giovanni“ und „Così fan tutte“. Genau aus diesen Opern erklangen quasi als „Best of“ die schönsten Arien und Ensembles, die von einem überwiegend hochkarätigen Sängerensemble präsentiert wurden: Da wurde lustvoll, humorvoll gespielt und gesungen, wobei die Protagonisten in unterschiedliche Rollen und nicht nur in jenes ihres eigentlichen Fachs schlüpften. Nur wirkten die Vielzahl an Ideen und Gags recht bemüht, der Überbau recht konstruiert. Und zum Finale wurde es auch noch kitschig, da schwebten nämlich Bartoli und Mattia Olivieri vor einer bunten Wolkenlandschaft mit einem Ballon in den Himmel.
Frecher Cherubino
Bartoli war in allen Ensembles als Susanna, Zerlina, Despina, Fiordigligi und auch mit der Konzertarie „Ch’io mi scordi di te?“, wo sie von Daniil Trifonov am Hammerflügel begleitet wurde, mit Energie und Flexibilität zu erleben. Daniel Behle konnte bei „Il mio tesoro intanto“ und „Un’ aura amorosa“ mit seinem schönen Tenor glänzen. Mélissa Petit sang balsamisch „Porgi amor“. Lea Desandre gefiel als frecher Cherubino und als Despina. Einspringer Mattia Olivieri sang etwa die „Champagner-Arie“ mit profundem Bassbariton. Mit etwas reifem Timbre, aber viel Witz gefiel Alessandro Corbelli bei der „Registerarie“.
Hauptsächlich herumblödelnd und stimmlich forcierend erlebte man Rolando Villazón als Basilio. Für die duftige, sensible, aber auch spritzige Begleitung sorgten Les Musiciens du Prince – Monaco unter Gianluca Capuano. Stehende Ovationen.
KURIER-Wertung: 4 Sterne
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