Peter Lindbergh und Azzedine Alaïa: Zwei, die eine Liebe teilten
Dieses Buch (erschienen im Taschen Verlag) verewigt in gedruckter Form den einzigartigen Dialog zwischen dem Fotografen Peter Lindbergh und dem Modeschöpfer Azzedine Alaïa. Die darin zu findenden Fotos illustrieren ihre Geistesverwandtschaft, feiern eine künstlerische Partnerschaft und sind Zeugnis ihrer Errungenschaften in Fotografie und Mode, mit denen beide Geschichte geschrieben haben.
Peter Lindbergh und Azzedine Alaïa, der Fotograf und der Modeschöpfer, waren stets verbunden durch ihre gemeinsame Liebe zur Farbe Schwarz, die sie auf jeweils eigene Weise pflegten – sei es in Silberabzügen oder Kleidungsstücken aus einfarbigem Stoff. Lindbergh wandte sich immer wieder der Schwarz-Weiß-Fotografie zu, suchte darin nach Authentizität: „So verrückt es klingen mag, ich finde Schwarz und Weiß oft authentischer als Farben. Vor allem Porträts wirken durch die Reduzierung intensiver“, wird Peter Lindbergh im Bildband zitiert.
Noch minimalistischer ging der Modeschöpfer mit Farben um: „Ich entledige mich der Farbe. Ich will nur Schwarz. Schwarz ist für mich die wichtigste Farbe. Damit fange ich immer an, wenn ich etwas entwerfe, denn das lässt die Silhouette besser hervortreten", so Azzedine Alaïa.
Freunde
Zum ersten Mal sind sich die beiden im Jahr 1979 begegnet. Ab diesem Zeitpunkt verband den 1935 in Tunesien geborenen und 2017 in Paris verstorbenen Modedesigner und den deutschen Fotografen Peter Lindbergh, der 2019 in Paris verstarb, eine Freundschaft. "Peter kenne ich schon seit meinen Anfängen ... Wir kennen uns sehr gut. Wir müssen nicht viel reden. Alles geht wie von selbst", sagte Alaïa einst über Lindbergh. Neben dieser Männerfreundschaft pries der Modeschöpfer jedoch auch das andere Geschlecht: "Wenn ich arbeite, denke ich nur an Frauen. Ich verdanke den Frauen alles, meinen ganzen Erfolg."
Gemeinsame Inspirationen und ästhetische Werte sind überall in ihrem Werk sichtbar. Ein Strand in Le Touquet oder die Straßen des alten Paris verweisen auf ihre Liebe zum Schwarz-Weiß-Kino und zu weiten Panoramen.
Das Buch ist Begleitband der Ausstellung "Azzedine Alaïa, Peter Lindbergh" in der Fondation Azzedine Alaïa, 18 rue de la verrerie, in Paris (noch bis 14. November). Zu sehen sind legendäre Fotografien von atemraubenden Kleidern, präsentiert von Ikonen, die man nicht zwangsläufig vom Laufsteg kennt – Frauen wie Tina Turner, Tatjana Patitz, Naomi Campbell, Madonna, Nadja Auermann, Jade Jagger und Milla Jovovich.
"Peter Lindbergh. Azzedine Alaïa", Taschen Verlag. 240 Seiten (Deutsch, Englisch, Französisch).
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